Kind statt Geld mitgenommen? Mithäftling von Christian B. spricht über Maddie-Fall

Braunschweig - Im Vergewaltigungs- und Missbrauchsprozess gegen den auch im Fall Maddie Verdächtigen hat ein früherer Mithäftling über Zellengespräche mit dem Angeklagten berichtet.

Neue Details zum Fall Maddie? Ein Mithäftling von Christian B. (47) schilderte vor Gericht seine Erlebnisse.
Neue Details zum Fall Maddie? Ein Mithäftling von Christian B. (47) schilderte vor Gericht seine Erlebnisse.  © Moritz Frankenberg/dpa-Pool/dpa

Christian B. (47) habe ihn im Gefängnis unter anderem gefragt, ob er ein Haus anzünden könnte, sagte der 50-Jährige dem Landgericht Braunschweig.

Der Zeuge hatte zunächst große Schwierigkeiten, sich zu erinnern und berichtete häufig nur auf Nachfragen mit bestimmten Stichworten über Details.

Nach einer Mittagspause sprach er plötzlich über Aspekte, die offensichtlich zum Maddie-Komplex gehören.

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Im Gefängnis habe Christian B. ihm von einem Einbruch an einem Ort in Portugal erzählt, an dem reiche Menschen wohnten.

Christian B. stellte verdächtige Fragen

Maddie McCann verschwand 2007 während eines Familienurlaubs in Portugal.
Maddie McCann verschwand 2007 während eines Familienurlaubs in Portugal.  © Luis Forra/LUSA/epa/dpa

B. habe berichtet, dass er durch ein Fenster eingestiegen sei. Er habe aber kein Geld gefunden, sondern ein Kind mitgenommen, sagte der Zeuge.

Später habe B. ihn gefragt, ob Hunde Knochen aufspüren könnten, sagte der Rumäne, dessen Aussagen vor Gericht von einem Dolmetscher übersetzt wurden und die an vielen Stellen Fragen aufwarfen.

Er könne auch nur wiedergeben, was B. ihm erzählt habe, ob die Sachen stimmten, darüber wolle er nicht urteilen, sagte der Zeuge.

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Die beiden hätten sich unter anderem über gefälschte Pässe unterhalten. B. habe auch von ihm wissen wollen, ob ein Haar jemanden überführen könne. Außerdem soll der 47-jährige Deutsche ihm von mehreren Vergewaltigungen in Deutschland und Portugal erzählt haben.

Angeklagter auch im Fall der verschwundenen "Maddie" unter Verdacht

Dem mehrmals vorbestraften Sexualstraftäter werden drei Vergewaltigungen sowie zwei Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern vorgeworfen, die er zwischen 2000 und 2017 in Portugal begangen haben soll.

Große Aufmerksamkeit erweckt der Prozess aber eher, weil der Angeklagte zudem im Fall der 2007 aus einer portugiesischen Ferienanlage verschwundenen dreijährigen Madeleine "Maddie" McCann unter Mordverdacht steht.

Der Fall Maddie ist aber nicht Gegenstand des aktuellen Verfahrens. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Titelfoto: Bildmontage: Moritz Frankenberg/dpa-Pool/dpa, Luis Forra/LUSA/epa/dpa

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