Auftakt vor Gericht: Bestellten Mutter und Tochter einen Auftragskiller?
Braunschweig - Im Prozess um einen mutmaßlich geplanten Auftragsmord im niedersächsischen Wolfenbüttel haben die beiden angeklagten Frauen geschwiegen.
Die Verteidiger einer Mutter und ihrer Tochter teilten zum Verhandlungsbeginn am heutigen Mittwoch mit, dass zunächst vom Aussageverweigerungsrecht Gebrauch gemacht werde. Die 69 Jahre alte Iranerin und ihre 41 Jahre alte deutsch-iranische Tochter sind am Landgericht Braunschweig wegen versuchter Anstiftung zum Mord angeklagt.
Für 17.000 Euro sollen sie Ende vergangenen Jahres einen vermeintlichen Killer mit der Tötung des Ex-Freundes der Tochter beauftragt haben. Der Bekannte soll zum Schein auf das Angebot eingegangen sein, aber nie beabsichtigt haben, den Auftrag auszuführen.
Er spielte laut Anklage mit, bis das Geld geflossen und alle Details besprochen waren. Bei einem letzten Treffen vor der geplanten Tötung nahm die Polizei die beiden Frauen fest.
Der Staatsanwaltschaft warf den beiden Frauen niedrige Beweggründe vor. Nach der Trennung des Paares war es demnach zu einem Sorgerechtsstreit über ein gemeinsames Kind gekommen.
Der 36 Jahre alte Ex-Freund sollte nach dem Willen der Frauen kein Sorge- oder Umgangsrecht bekommen.
Vermeintlicher Auftragsmörder soll aussagen
Nach Überzeugung der Strafverfolger sollte der Ex-Lebensgefährte auch dafür bestraft werden, dass er seine Partnerin geschlagen und etwa 100.000 Euro aus dem Vermögen verspielt hatte.
Die Verhandlung wurde nach der Anklageverlesung unterbrochen und soll am kommenden Mittwoch (24. Mai) fortgesetzt werden.
Dann wird unter anderem der vermeintliche Auftragsmörder als Zeuge erwartet.
Titelfoto: Moritz Frankenberg/dpa