Vergewaltigung in Münchner U-Bahnhof schlägt außenpolitische Wellen
München/Warschau - Der Fall eines jungen Polen, der nachts in einer U-Bahnstation in München vergewaltigt worden sein soll, beschäftigt das Landgericht München I und führt zu außenpolitischen Verwicklungen mit Polen.
Ein inzwischen 21-jähriger Mann aus Afghanistan soll den Touristen, der betrunken und wehrlos war, im August 2023 nachts im U-Bahnhof "Max-Weber-Platz", als dort keine Bahnen mehr fuhren, eine halbe Stunde lang vergewaltigt und dann dessen Handy gestohlen haben.
Der Fall hatte im vergangenen Sommer hohe Wellen in der polnischen Politik geschlagen. Der Gesandte der deutschen Botschaft wurde sogar ins Außenministerium einbestellt, wie das Ministerium damals mitteilte. Ihm sei erläutert worden, dass Deutschland in einer Informationskampagne auf die Gefahr hinweisen müsse, dass auch polnische Staatsbürger Opfer solcher Straftaten werden könnten.
Und der inzwischen abgelöste Ministerpräsident Mateusz Morawiecki (56) von der nationalkonservativen PiS forderte die Einbeziehung polnischer Staatsanwälte in die Ermittlungen.
Er nutzte den Fall, um die ablehnende Haltung Warschaus zur EU-Migrationspolitik zu unterstreichen.
Polens Ex-Ministerpräsident Mateusz Morawiecki nutzt Fall als Warnschild gegen offene Grenzen
"Ein junger Pole ist in München Opfer einer Vergewaltigung durch einen Migranten aus Afghanistan geworden. Das sind die Folgen der Politik der offenen Grenzen", schrieb er damals auf der Plattform X, ehemals Twitter.
Titelfoto: Bildmontage: Peter Kneffel/dpa, Krzysztof Zatycki/ZUMA Press Wire/dpa