Toter Säugling: Mutter soll Baby misshandelt und mehrmals gegen den Kopf geschlagen haben
München - In Oberbayern soll eine Mutter ihre drei Monate alte Tochter schwer misshandelt und getötet haben.
Am Mittwoch (9.30 Uhr) beginnt der Prozess wegen Totschlags vor dem Landgericht München II.
Die 29-Jährige hatte ihre Tochter laut Staatsanwaltschaft vor etwa einem Jahr auf einer öffentlichen Toilette in ihrem Wohnhaus in Otterfing (Landkreis Miesbach) alleine zur Welt gebracht.
Nachbarn entdeckten die Frau und alarmierten den Rettungsdienst. Mehr als drei Monate verbrachte das schwer verletzte Kind in einem Münchner Krankenhaus.
Drei Tage nach der Entlassung des Säuglings soll die Mutter die Nerven verloren haben. Die Staatsanwaltschaft wirft der 29-Jährigen vor, aus Überforderung ihre Tochter durch die Luft geschleudert und mehrmals mit Wucht gegen den Kopf geschlagen zu haben. Das Kind starb noch in der Nacht.
Der Vater war zu dieser Zeit auch in der Wohnung, unternahm jedoch nichts. Er steht deshalb wegen Totschlags durch Unterlassen ebenfalls vor Gericht.
Update: Mutter bestreitet im Totschlagsprozess Verletzung ihres Babys
Zu Beginn des Prozesses am Landgericht München II erklärte ihr Verteidiger am Mittwoch, dass seine Mandantin bestreite, das Kind verletzt zu haben. Sie sei jedoch "extrem emotional berührt und belastet" und könne deshalb zunächst nur zu ihrem Lebenslauf und ihrem persönlichen Umfeld aussagen.
Der Prozess war mit mehr als einer Stunde Verspätung gestartet, weil der Vater nicht erschien. Es stellte sich heraus, dass er nicht wie geplant vom Gefängnis zum Gericht gebracht worden war.
So musste der Richter zunächst telefonisch einen Polizeitransport organisieren.
Titelfoto: Peter Kneffel/dpa