Dieselprozess: Ex-Audi-Chef Stadler legt vor Gericht Geständnis ab!

München - Rupert Stadler (60) hat gestanden! Der frühere Audi-Chef hat im Betrugsprozess in München um manipulierte Abgaswerte bei Dieselautos ein Geständnis abgelegt und kann nun entsprechend auf eine Bewährungsstrafe hoffen.

Rupert Stadler (60) steht in München vor Gericht.
Rupert Stadler (60) steht in München vor Gericht.  © Matthias Schrader/AP-Pool/dpa

Mit einem "Ja" bestätigte er am Dienstag vor dem Landgericht München eine von seiner Verteidigerin verlesene Erklärung. Darin hatte Stadler sein Fehlverhalten eingeräumt. Er hätte die Möglichkeit gehabt, einzugreifen, dies aber unterlassen.

Dies bedauere Stadler inzwischen sehr. Er sehe, "dass es ein Mehr an Sorgfalt" gebraucht hätte.

Durch sein Geständnis ist Stadler nun das erste Mitglied des VW-Konzernvorstands, das vor Gericht den Vorwurf des Betrugs durch Unterlassen im Dieselskandal entsprechend eingeräumt hat.

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Die zuständige Wirtschaftsstrafkammer hatte dem 60-Jährigen bei einem umfassenden Geständnis und darüber hinaus einer Zahlung von 1,1 Millionen Euro eine Bewährungsstrafe in Aussicht gestellt.

Die Staatsanwaltschaft hat der vom Gericht vorgeschlagenen Absprache bereits zugestimmt.

Dieselprozess in München: Rupert Stadler darf auf eine Bewährungsstrafe hoffen

Rupert Stadler (60) darf aufgrund seines Geständnisses vor dem Landgericht München nun auf eine Bewährungsstrafe hoffen.
Rupert Stadler (60) darf aufgrund seines Geständnisses vor dem Landgericht München nun auf eine Bewährungsstrafe hoffen.  © Matthias Schrader/Pool AP/dpa

Stadler hatte sein Geständnis Anfang Mai zwar angekündigt, sich allerdings noch Vorbereitungszeit ausbedungen. Nun machte er seine Ankündigung wahr und räumte ein Fehlverhalten vor Gericht ein.

Der Ex-Audi-Chef und ehemalige VW-Vorstand hatte jahrelang seine Unschuld beteuert und war davon auch in dem seit zweieinhalb Jahren laufenden Prozess zunächst nicht abgerückt. Die Wende kam Ende März, als das Gericht klarmachte, dass Stadler ohne Geständnis Gefängnis gedroht hätte.

Denn nach der damals geäußerten vorläufigen Einschätzung der Kammer dürfte Stadler spätestens im Juli 2016 erkannt haben, dass die Abgaswerte manipuliert gewesen sein könnten. Statt der Sache auf den Grund zu gehen und die Handelspartner zu informieren, habe er den Verkauf der Autos jedoch bis Anfang des Jahres 2018 weiterlaufen lassen.

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Nach dem Geständnis könnte der seit September 2020 dauernde Prozess demnächst zum Abschluss kommen - voraussichtlich im Juni. Der ebenfalls angeklagte ehemalige Chef der Audi-Motorenentwicklung, Wolfgang Hatz (64), und zwei seiner leitenden Ingenieure gestanden bereits, dass sie die entsprechende Ausgestaltung der Software für den Motor veranlasst hatten.

Mit unzulässigen Abschalteinrichtungen hielten die Autos in der Folge die Stickoxid-Grenzwerte dann zwar auf dem Prüfstand ein, allerdings nicht auf der Straße. Auch Hatz und ein Ingenieur können nach Zusagen des Gerichts mit Bewährung rechnen. Das Verfahren gegen den anderen Ingenieur wurde bereits gegen eine Geldauflage eingestellt.

Titelfoto: Matthias Schrader/AP-Pool/dpa

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