Weihnachtsmann vor Gericht, weil er Kind wegen rausgestreckter Zunge geschlagen haben soll

Von Helmut Reuter

Stralsund - Das Amtsgericht Stralsund verhandelt am 26. Juni gegen einen Weihnachtsmann-Darsteller, der im vorigen November auf dem Weihnachtsmarkt der Stadt einen Vierjährigen mit einem Tannenzweig geschlagen haben soll.

Auf dem Weihnachtsmarkt in Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern) ist ein Weihnachtsmann ausgerastet.  © Stefan Sauer/dpa

Den Verhandlungstermin teilte das Gericht am Montag mit. Der Mann muss sich den Angaben zufolge wegen des Verdachts der Körperverletzung verantworten.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, den kleinen Jungen damals ohne rechtfertigenden Anlass mit einem Tannenzweig gegen dessen Körper und Gesicht geschlagen zu haben. Laut Gericht hatte der Vierjährige dem als Weihnachtsmann verkleideten Mann die Zunge rausgestreckt.

Der Weihnachtsmann-Darsteller bezeichnete die Vorwürfe nach dem Vorfall gegenüber der Deutschen Presse-Agentur als "Blödsinn". Er sprach lediglich von einem "Klaps" seitlich in Richtung Po. Das Kind habe ihm mehrfach die Zunge herausgestreckt. Darauf angesprochen habe der Junge zudem "Du bist doof" gesagt.

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Vor dem Kind kniend habe er es gar nicht ins Gesicht schlagen können, erklärte der Darsteller.

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Der Mann, der nach eigenen Angaben seit Jahrzehnten als Weihnachtsmann auftritt, hatte nach der Eröffnung des Stralsunder Weihnachtsmarktes dort unter anderem Süßigkeiten verteilt und mit Kindern gesprochen.

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