"Uber" gegen Unverpackt-Laden: "Wie scheiße kann man denn sein?"

Greifswald - "Uber" hat sich offenbar einen sogenannten Unverpacktladen in Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) vorgeknöpft. Warum der milliardenschwere Konzern es gerade auf diese nachhaltige Alternative zum Supermarkt abgesehen hat? Klar, es geht um Marken- und Patentrechte.

"uver" will sich gegen "Uber" zur Wehr setzen.
"uver" will sich gegen "Uber" zur Wehr setzen.  © betterplace.me/Philippe Schäfer

Genauer gesagt, um den Namen des Unverpacktladens "uver", wie es in einem betterplace-Spendenaufruf der Greifswalder jetzt heißt.

Dieser stelle für den Konzern aufgrund der Ähnlichkeit eine Markenrechtsverletzung dar, weshalb der US-Riese offenbar sogleich seine Anwälte auf den Einzelhändler losließ.

"Verwunderlich, da die beiden Businessmodelle und die Namen sich deutlich unterscheiden", schreibt Philippe Schäfer in seinem Aufruf, der online für "uver" Spenden sammelt, um den eigenen Markennamen zu retten. Stellt der kleine Einzelhändler etwa eine Gefahr für den Online-Vermittlungsdienst zur Personenbeförderung dar?

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Der "Tante-Emma-Laden" kann sich einen Prozess jedenfalls offensichtlich nicht so ohne Weiteres leisten. Schon die erste Anwaltsrechnung betrage schlappe 2000 Euro.

"uver" erreicht Spendenziel

"Uber" ist ein milliardenschweres Tech-Unternehmen.
"Uber" ist ein milliardenschweres Tech-Unternehmen.  © Jeff Chiu/AP/dpa

Eine Farce? So sieht das wohl zumindest Stand-up-Comedian Moritz Neumeier (34), der jetzt auf Instagram die Spendentrommel für den Unverpacktladen rührt.

"Das muss man verhindern", findet der 34-Jährige. Was er von dem Konzern hält, machte der Schleswig-Holsteiner in seiner Story auch gleich deutlich: "Das ist ja nicht euer ernst, Uber. Wie scheiße kann man denn sein?"

Und weiter: "Wer so scheiße unsympathisch ist, braucht sich nicht darüber wundern, wenn Menschen diesen Dienst in Zukunft nicht mehr nutzen."

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"uver" macht Greifswald erst seit Juni 2021 ein bisschen nachhaltiger und verkauft laut Homepage unter anderem unverpackte Lebensmittel, Haushaltswaren und Drogerieartikel. Die Marke neu aufbauen zu müssen, sei finanziell kaum stemmbar.

Inzwischen wurde das Spendenziel von 2000 Euro sogar schon überschritten. Insgesamt kamen seit dem 11. Oktober 2469 Euro zusammen (Stand: 13. Oktober, 12.51 Uhr). Das reicht immerhin schon mal für die erste Anwalts-Rechnung.

Titelfoto: betterplace.me/Philippe Schäfer

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