Schlafenden Ehemann mit Vorschlaghammer fast zu Tode geprügelt: Frau äußert sich zur Tat

Von Helmut Reuter

Stralsund - Eine wegen versuchten Mordes an ihrem Ehemann angeklagten 48-Jährige hat die Tat zu Beginn eines Prozesses gegen sie eingeräumt.

Die Frau schlug ihrem schlafenden Ehemann in einem Mehrfamilienhaus in der Nähe von Sanitz am 19. Juli 2024 mit einem Vorschlaghammer auf den Kopf.
Die Frau schlug ihrem schlafenden Ehemann in einem Mehrfamilienhaus in der Nähe von Sanitz am 19. Juli 2024 mit einem Vorschlaghammer auf den Kopf.  © Stefan Sauer/dpa

Sie habe ihren Mann nicht töten wollen und erst nach der Tat begriffen, dass sie etwas ganz Schlimmes getan habe, sagte die Angeklagte vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichtes Stralsund.

Die Frau schlug ihrem schlafenden Ehemann in einem Mehrfamilienhaus in der Nähe von Sanitz am 19. Juli 2024 mit einem Vorschlaghammer auf den Kopf. Der Geschädigte erlitt lebensgefährliche Verletzungen und war zeitweise auf einer Seite gelähmt. Auf einem Auge kann er bis heute nichts sehen.

Die Angeklagte leidet nach Zeugenaussagen seit Jahren an starken Depressionen. Sie wollte sich sowohl vor als auch nach der Tat selbst das Leben nehmen.

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Bei dem Prozess wurden ein Bruder, die Mutter und die Tochter der Angeklagten als Zeugen gehört. Die Tochter hatte ihrer Mutter mehrfach dringend geraten, sich in einer psychiatrischen Klinik helfen zu lassen.

Das sei aber letztlich am Widerstand des Vaters gescheitert. Die Staatsanwaltschaft warf der Angeklagten Heimtücke vor. Die 48-Jährige betonte, sie liebe ihren Mann immer noch, habe sich aber von ihm alleingelassen gefühlt.

Für den Prozess ist nur ein Verhandlungstag angesetzt. Möglicherweise werden noch am Donnerstag Plädoyers gehalten und ein Urteil gesprochen.

Titelfoto: Stefan Sauer/dpa

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