Prozess um getöteten Joel (†6): Urteil verzögert sich

Neubrandenburg - Der Prozess um den getöteten sechsjährigen Joel wird wohl länger dauern als ursprünglich geplant. Doch was ist der Grund?

Nach dem gewaltsamen Tod des sechsjährigen Joel aus Pragsdorf trauert die Gemeinde.
Nach dem gewaltsamen Tod des sechsjährigen Joel aus Pragsdorf trauert die Gemeinde.  © Christian Johner/dpa

Es seien drei zusätzliche Prozesstage vorgesehen, teilte ein Sprecher des Landgerichts Neubrandenburg am Montag mit. "Die Beweisaufnahme ist etwas umfangreicher geworden." Das passiere aber relativ oft, sagte der Sprecher.

Der vorerst letzte Termin ist nun den Angaben zufolge für den 4. April angesetzt. Ursprünglich sollte der Prozess bis Ende März gehen.

Ein inzwischen 15-Jähriger ist wegen Totschlags angeklagt. Der nächste Verhandlungstag findet an diesem Dienstag statt. Laut dem Gerichtssprecher sind acht Zeugen geladen.

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Im vergangenen September soll der Jugendliche in der Gemeinde Pragsdorf bei Neubrandenburg Joel geschlagen und erstochen haben. Dem Jugendlichen droht eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren.

Der Prozess findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Angeklagter (15) schweigt weiter vor Gericht

Der Prozess findet am Landgericht Neubrandenburg statt.
Der Prozess findet am Landgericht Neubrandenburg statt.  © Bernd Wüstneck/dpa

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur schweigt der Angeklagte bislang zu den Vorwürfen. Im Zusammenhang mit dem Fall ermittelt die Staatsanwaltschaft auch gegen den 17 Jahre alten Bruder des Angeklagten. Details nennt sie nicht.

Der Angeklagte sitzt inzwischen wieder in Untersuchungshaft. Das Oberlandesgericht hatte durch einen Beschluss den Haftbefehl wieder in Kraft gesetzt.

Zuvor hatte das Landgericht den Haftbefehl gegen den Jugendlichen aufgehoben, weil aus seiner Sicht keine Haftgründe mehr bestanden.

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Für die Entscheidung kritisierte die Anwältin der Familie des Opfers, Christine Habetha, das Landgericht scharf. Der Prozess bewege sich "sehr am Rande einer richterlichen Befangenheit", hatte sie gesagt.

Titelfoto: Christian Johner/dpa

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