Prozess um getöteten Joel (†6) geht mit Dutzenden Zeugen weiter
Neubrandenburg - Der Prozess um den getöteten sechsjährigen Joel ist vor dem Landgericht Neubrandenburg fortgesetzt worden.
Erste Zeugen wurden am Dienstag in den Gerichtssaal gerufen, wie ein dpa-Reporter berichtete. Es ist der erste Prozesstag, nachdem der wegen Totschlags angeklagte Jugendliche wieder in Untersuchungshaft sitzt.
Nach Angaben des Landgerichts sind für den vierten Verhandlungstag in dem Prozess mehr als ein Dutzend Zeugen aus dem persönlichen Umfeld der Beteiligten geladen. Der Prozess findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Das Oberlandesgericht Rostock hatte den Haftbefehl gegen den 15-Jährigen in der vergangenen Woche wieder in Kraft gesetzt und somit einer Beschwerde der Staatsanwaltschaft stattgegeben.
Zuvor hatte das Landgericht den Haftbefehl aufgehoben, weil aus seiner Sicht keine Haftgründe mehr bestanden. Das Oberlandesgericht sah dies anders.
Im vergangenen September soll der damals 14-Jährige in der Gemeinde Pragsdorf bei Neubrandenburg Joel geschlagen und erstochen haben.
Dem Jugendlichen droht eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren.
Bis Ende März sind noch drei weitere Verhandlungstage vorgesehen. Dann könnte es auch ein Urteil geben.
Titelfoto: Bernd Wüstneck/dpa