Nach Todes-Crash auf der A20: Angeklagter schweigt in Prozess
Berlin/Wismar - Rund dreieinhalb Jahre nach einem schweren Raser-Unfall mit zwei Toten auf der Autobahn 20 hat am Mittwoch am Amtsgericht Wismar der Prozess gegen den mutmaßlichen Unfallverursacher begonnen.
Der 32-Jährige war laut Anklage betrunken, als er mit dem Auto mit 248 Kilometern pro Stunde bei Triwalk auf einen deutlich langsamer fahrenden Pkw auffuhr. In dem Auto starben ein 45-jähriger Mann und eine 19-jährige Frau. Ein 19-Jähriger wurde schwer verletzt.
Der in Eberswalde (Brandenburg) wohnende Bundeswehrsoldat kam damals von der Kaserne in Faßberg (Niedersachsen) und war in der Nacht zum 2. August 2020 auf der A20 auf dem Weg nach Rostock, wo er einen befreundeten Kameraden besuchen wollte.
Zum Prozessauftakt schwieg der 32-Jährige. Sein Anwalt schloss aber eine Stellungnahme im weiteren Verlauf des Prozesses nicht aus.
Befreundete Bundeswehrkameraden berichteten am Mittwoch als Zeugen von hohem Alkoholkonsum, der nach Auslandseinsätzen des Mannes zugenommen habe.
Der Angeklagte war unter anderem in Mali im Einsatz. Der Prozess war im vergangenen Jahr wegen einer längeren Erkrankung geplatzt. Dem Angeklagten werden fahrlässige Tötung in zwei Fällen und fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen.
Erstmeldung vom 10. Januar 2024, 5.50 Uhr. Aktualisiert um 12.25 Uhr.
Titelfoto: Helmut Reuter/dpa