Prozess um Magdeburg-Attentäter: Platzmangel im Gericht bei Hunderten von Klägern
Magdeburg - Ihm wird sechsfacher Mord und 300-facher Mordversuch vorgeworfen: Magdeburg-Attentäter Taleb A. (50) müsste vor etlichen Nebenklägern auftreten. Doch wohin mit den ganzen Menschen?

Es sei noch keine Anklage erhoben worden, doch schon jetzt haben sich etwa 80 potenzielle Nebenkläger bei der Generalstaatsanwaltschaft in Naumburg gemeldet, wie die Volksstimme berichtete.
Oberstaatsanwalt Klaus Tewes habe bestätigt, dass das Verfahren in diesem Fall nicht vereinfacht werden kann - alle 300 Verletzten und Angehörigen der Verstorbenen haben also das Recht, als Nebenkläger aufzutreten.
Eigentlich stehe die 1. Große Strafkammer des Magdeburger Landgerichtes als Verhandlungsort im Raum.
Die 400 Quadratmeter des größten Gerichtssaals des Landes seien einst für den Prozess gegen den Halle-Attentäter umgebaut worden - doch in diesem Falle zu klein.
Selbst die Messehallen und die Hyparschale kamen nach Informationen der Volksstimme infrage. Die Idee sei aber, unter anderem aus Sicherheitsgründen, verworfen worden.
Auch sei die Errichtung einer Leichtbauhalle oder das Austragen des Prozesses in anderen Bundesländern möglich.
Nach seinem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt im Dezember sitzt Taleb A. aktuell in Untersuchungshaft in Dresden. Dies ist erst der Anfang seines Mammutprozesses.
Titelfoto: Jens Wolf/dpa