Nach Explosion in Mehrfamilienhaus: Angeklagter bricht sein Schweigen!
Magdeburg - Nachdem vor zwei Jahren eine Explosion in einem Mehrfamilienhaus den Süden Magdeburgs erschüttert hatte, meldete sich nun endlich der Angeklagte vor Gericht zu Wort.
Nachdem sich der 42-Jährige am ersten Verhandlungstag noch in Schweigen gehüllt hatte, entschied er sich nun doch dafür, sich zu den Vorkommnissen vom 11. April 2022 zu äußern.
Dem Mann aus Wolmirstedt wird vorgeworfen, am besagten Datum vorsätzlich eine Explosion in einem Mehrfamilienhaus in der Straße Alt Fermersleben verursacht zu haben.
Hierbei wurden vier Menschen verletzt, als in dem dortigen Keller gelagerte Gasflaschen in die Luft flogen. Der Täter machte sich danach aus dem Staub.
Am zweiten Verhandlungstag soll der Angeklagte unter Tränen seine Tat gestanden haben, wie die Volksstimme berichtete. Ein Deal, den der Richter angeboten hatte, soll ihm bei dem Bekenntnis geholfen haben. Dieser beinhalte, dass der Strafrahmen für die Einzeltat auf zwei Jahre und vier Monate bis zu dreieinhalb Jahre festgelegt wird.
Derzeit verbüßt der 42-Jährige noch eine Freiheitsstrafe wegen Drogenhandels in Reutlingen.
Angeklagter streitet Brandstiftung ab
Vor Gericht äußerte sich der Beschuldigte zunächst nur zaghaft, erklärte dann aber: Er habe im Keller des Hauses, in dem sein Kumpel wohnte und er eine Bleibe gefunden hatte, leere Gasflaschen gelagert. Diese habe er regelmäßig im Baumarkt abgegeben, um Pfand zu kassieren.
Am Tag der Explosion habe er eine der Flaschen haben wollen, welche jedoch noch mit etwas Gas gefüllt war. Dieses wollte er durch das geöffnete Kellerfenster entweichen lassen.
Den Vorwurf, dass er gezündelt habe, wies er jedoch zurück. Während der damaligen Ermittlungen stellte das LKA jedoch vier verschiedene Brandherde im Keller des Hauses fest, welche bereits vor der Explosion entstanden sein müssen. Der Wolmirstedter habe diese laut eigener Aussage nicht wahrgenommen.
Später habe er den Knall gehört und sei mit seinem Kumpel und seinem Hund aus dem Haus geflüchtet.
Weitere Zeugen werden erst am dritten Verhandlungstag vernommen.
Titelfoto: Thomas Schulz