Halle-Attentäter wegen Geiselnahme vor Gericht: Ist der Prozess jetzt schon vorbei?
Magdeburg - Er wurde nach dem Attentat von Halle zur Höchststrafe verurteilt. Aus dem Gefängnis versuchte der 32-Jährige mit einer Geiselnahme freizukommen. Bald könnte der Prozess zu Ende gehen.
Der Prozess gegen den Attentäter von Halle wegen der Geiselnahme im Gefängnis in Burg geht auf die Zielgerade. Am Montag könnten die Beweisaufnahme abgeschlossen und die Plädoyers gehalten werden.
Die Staatsanwaltschaft, die Verteidigung und die Nebenklage würden ihre Schlussvorträge halten. Das Urteil wird voraussichtlich an einem weiteren Sitzungstag verkündet werden.
Beim Prozessauftakt am 25. Januar hatte der 32-jährige Angeklagte die Geiselnahme vom 12. Dezember 2022 gestanden. Er drohte Vollzugsbeamten mit einem selbst gebastelten Schussapparat, sie öffneten ihm mehrere Türen.
Sein Ziel sei es gewesen, frei zu sein. Der Versuch scheiterte. Die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg klagte Stephan Balliet nach der Tat wegen Geiselnahme und Verstoßes gegen das Waffengesetz an.
Der Attentäter verbüßt aktuell eine lebenslange Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung wegen eines rassistischen und antisemitischen Anschlags in Halle.
Ein psychiatrischer Gutachter sagte im aktuellen Prozess, dass von Balliet erneut schwere Straftaten zu erwarten seien, so er Gelegenheit dazu habe. Der Prozess des Landgerichts Stendal findet in einem Hochsicherheitssaal in Magdeburg statt.
Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa