Er rollte sein Opfer in einen Teppich ein: Mann muss sechs Jahre in Haft
Magdeburg - Das Landgericht Magdeburg hat am Dienstag einen 26-Jährigen wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren verurteilt.
Der Afghane hatte nach Ansicht der Kammer im vergangenen Jahr einen Landsmann in dessen Wolmirstedter Wohnung mit einem Messer erstochen und ihn anschließend in Textilien und Teppiche eingerollt.
Drei Teelichter auf dem eingerollten Leichnam führten die Polizei dank eines Fingerabdrucks auf die Spur des Täters. Der 26-Jährige hatte während des gesamten Prozesses zu den Vorwürfen geschwiegen.
Die Staatsanwaltschaft hatte vor der Urteilsverkündung ein Strafmaß von acht Jahren wegen Totschlags gefordert.
Der Mann, der von Opioiden und sedierenden Medikamenten abhängig ist, hatte mit dem Opfer in einem Haus gewohnt. Nach der Kündigung seiner Wohnung wegen Mietrückständen hielt er sich oft bei dem befreundeten Nachbarn auf, schlief auch dort.
Was genau am Tag der Tat in der Wohnung des Mehrfamilienhauses passierte, blieb vor Gericht unklar.
Der Verurteilte war 2015 aus Afghanistan nach Deutschland gekommen. Trotz seiner Abhängigkeit von Medikamenten sah ein Gutachter keine Einschränkung der Einsichts- und Steuerungsfähigkeit während der Tat.
Gegen das Urteil kann Revision eingelegt werden. Staatsanwaltschaft und Verteidigung ließen offen, ob sie davon Gebrauch machen.
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