19-Jähriger von Löschfahrzeug zerquetscht: Urteil gegen Fahrer erstaunlich mild
Magdeburg - Vor fast genau einem Jahr kam es bei einem Theaterstück in Magdeburg zu einem tragischen Unfall, bei dem ein 19-Jähriger von einem Feuerwehrauto zerquetscht wurde. Der Fahrer stand nun vor Gericht - und erhielt ein erstaunlich mildes Urteil.
Am 26. Juni 2022 wurde der junge Mann während einer Vorführung auf der Festanlage Ravelin II zwischen einem Baum und einem Löschfahrzeug eingeklemmt. Er erlag noch vor Ort seinen Verletzungen.
Das Amtsgericht Magdeburg hatte den 56-jährigen Fahrer des Show-Autos nun wegen fahrlässiger Tötung angeklagt.
Der Angeklagte erklärte am Mittwoch vor Gericht, dass der 19-Jährige ihm regelmäßig bei Rangierarbeiten geholfen hatte - an jenem Tag stand er jedoch hinter dem Fahrzeug, statt daneben, was dann zu dem tragischen Todesfall geführt hatte.
Der Staatsanwalt forderte zunächst eine Freiheitsstrafe von neun Monaten und zwei Jahre auf Bewährung, der Verteidiger wollte nur eine Geldstrafe.
Letztlich entschied sich das Amtsgericht zugunsten des Angeklagten - Die Begründung: Zwar habe der 56-Jährige seine Sorgfaltspflicht verletzt, doch er hatte sich auf die Verhandlung eingelassen, war nicht vorbestraft und habe selbst stark unter dem Unglück zu leiden.
Er soll nun eine Geldstrafe von 2000 Euro an ein Kinderhospiz zahlen.
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