Leipzig - Nach dem Mord in einem heruntergekommenen Getreidespeicher am Lindenauer Hafen in Leipzig will die Staatsanwaltschaft das Urteil des Landgerichts gegen Kevin R. (20) nicht hinnehmen.

Die Anklagebehörde habe Revision eingelegt, sagte ein Gerichtssprecher auf Anfrage.

Für die Tötung des 25-jährigen Daniel P. in der Speicherruine war der 20-Jährige am Montag wegen Mordes zu einer Freiheitsstrafe von neuneinhalb Jahren nach Jugendstrafrecht verurteilt worden.

Die Staatsanwaltschaft hatte zehn Jahre Haft wegen Mordes aus Heimtücke, Habgier und Ermöglichung einer anderen Straftat gefordert. Dem folgte das Gericht aber nicht und sah lediglich das Mordmerkmal der Heimtücke.

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Die Vertreterin der Staatsanwaltschaft hatte bereits nach der Urteilsverkündung angekündigt, Rechtsmittel zu prüfen, wenn das Gericht nicht alle Mordmerkmale anerkennen würde.

Nach Überzeugung der Strafkammer hatte der Angeklagte den 25 Jahre alten Vater eines damals zweijährigen Sohnes Ende Juni 2023 mit der Aussicht auf ein sexuelles Abenteuer in die Speicherruine gelockt.

Dort fesselte er das Opfer, das in ihn verliebt gewesen war, klebte ihm eine Socke auf den Mund und stieß den 25-Jährigen in eine mit Wasser gefüllte Betonwanne. Daniel P. erstickte qualvoll. Erst vier Wochen später wurde die bereits leicht verweste Leiche entdeckt.

Kevin R. hatte im Prozess die Tat eingeräumt. Zunächst hatte er über seinen Verteidiger erklärt, er habe dem Opfer eine Lektion erteilen wollen, weil dieses ihn mit einem versprochenen 6000-Euro-Darlehen für ein neues Moped nur hingehalten habe.

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Später räumte der Angeklagte ein, dass er den 25-Jährigen vor allem dafür habe bestrafen wollen, dass dieser ihn sexuell benutzt habe.