Mann masturbiert vor Verkäuferinnen im Leipziger Hauptbahnhof: "Ich habe alles gesehen"

Leipzig - Man stelle sich vor, man ist bei der Arbeit, ein Fremder kommt rein, öffnet seine Hose und befriedigt sich selbst - das ist in einem Geschäft im Leipziger Hauptbahnhof passiert. Am Dienstag musste sich Esam B. (43) unter anderem wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses vor dem Amtsgericht verantworten und wurde schuldig gesprochen.

Zwei Verkäuferinnen eines Geschäfts im Leipziger Hauptbahnhof wurden unfreiwillig Zeugen einer Masturbation.
Zwei Verkäuferinnen eines Geschäfts im Leipziger Hauptbahnhof wurden unfreiwillig Zeugen einer Masturbation.  © Jan Woitas/dpa

Die Anklage warf dem 43-Jährigen vor, am frühen Morgen des 9. Aprils 2021 das betroffene Geschäft betreten zu haben - allerdings ohne Mundschutz, trotz der damals geltenden Maskenpflicht. Daraufhin sei er des Ladens verwiesen worden.

Doch Esam B. soll wiedergekommen sein, seinen Penis herausgeholt, masturbiert und auf den Boden ejakuliert haben.

Seine Verteidigerin erklärte, dass der Angeklagte unter Drogen gestanden habe. Er habe dringend Geld wechseln wollen und sich diskriminiert gefühlt. An die ihm vorgeworfene Tat könne er sich nicht richtig erinnern, schließe sie aber auch nicht aus.

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"Ich habe alles gesehen", sagte eine der beiden betroffenen Verkäuferinnen (39) als Zeugin aus. Sie habe "Ekel" empfunden, die Situation sei ihr "extrem unangenehm" gewesen.

Der Angeklagte richtete sich mittels Dolmetscher an die 39-Jährige: Er habe Drogen genommen, sei nicht bei Bewusstsein gewesen. "Ich entschuldige mich." Die Zeugin zeigte sich versöhnlich: "Ich nehme deine Entschuldigung an."

Weitere Anklagepunkte beschäftigen Gericht

Esam B. (43) musste sich am Dienstag vor dem Amtsgericht Leipzig verantworten.
Esam B. (43) musste sich am Dienstag vor dem Amtsgericht Leipzig verantworten.

Drogen spielten laut Verteidigerin auch bei weiteren Anklagepunkten eine Rolle. Der bereits im Gefängnis sitzende Libyer sei stark von Crystal abhängig gewesen.

Der 43-Jährige musste sich am Dienstag unter anderem noch wegen Diebstahl, Beleidigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung verantworten.

So soll er in einem Fall einen Polizisten (55) mit den Worten "Morgen bist du tot" bedroht haben, in einem anderen Fall soll er Papierhandtücher in einer Asylunterkunft entzündet und den Hausmeister (45) mit einem geschleuderten Videorekorder am Bein verletzt haben.

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Und auch der Vorwurf eines versuchten Fahrrad-Diebstahls von einem Privatgrundstück mit einem Cuttermesser und einem Reizstoffspray in der Tasche beschäftigte das Gericht.

Der Richter verurteilte den vorbestraften 43-Jährigen schließlich zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten ohne Bewährung.

Titelfoto: TAG24

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