Leipzig/Colditz - Seit einer Großrazzia in Colditz (Landkreis Leipzig) im März sitzen Ralf N. (66) sowie seine beiden Söhne Andreas (38) und Uwe (35) in Untersuchungshaft. Jetzt wurde Anklage gegen die Familie erhoben.

Wie das Leipziger Landgericht auf Nachfrage von TAG24 mitteilte, erhob die Chemnitzer Staatsanwaltschaft am 13. Juli Anklage gegen die drei Männer aus Colditz.

"Die Staatsanwaltschaft legt den drei Männern bandenmäßiges Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge in zwei Fällen, in einem Fall in Tateinheit mit bewaffnetem Handeltreiben mit Betäubungsmitteln zur Last", so ein Sprecher des Gerichts.

Bei der Razzia im März hatten die Ermittler 5,5 Kilogramm Crystal, eine Indoor-Cannabisplantage mit 2600 Pflanzen, fünf scharfe Kurz- und zwei Langwaffen sowie 32.000 Euro Bargeld gefunden. Auch ein Lamborghini und ein Mercedes waren sichergestellt worden. Den Männern wird bandenmäßiger Drogenhandel vorgeworfen.

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Doch nicht nur mit ihren Drogengeschäften hatte Familie N. in den vergangenen Jahren für Angst und Schrecken gesorgt: Insgesamt 424 Anzeigen hatten Ralf, Andreas und Uwe über die Jahre angehäuft, ein Großteil von ihnen wegen Bedrohung, Körperverletzung und Verkehrsdelikten.

Die im März durchsuchten Objekte der Familie hatten zudem lange als Nazi-Treffpunkt gedient.

Bisher ist nicht bekannt, wann der Prozess gegen die drei Männer beginnen soll. "Eine Entscheidung über die Eröffnung des Verfahrens ist durch die zuständige Kammer noch nicht getroffen worden", so der Sprecher abschließend.

Erstmeldung vom 9. August 17.20 Uhr, aktualisiert am 10. August 14.33 Uhr