Feuer-Geständnis vor Gericht: TV-Knacki Andreas "wollte, dass die mich einsperren, damit nicht noch mehr passiert"
Leipzig - Die Fernsehkameras blieben diesmal aus: Andreas (28), das Sorgenkind der TV-Großfamilie Reinboth, hat im Brandstiftungs-Prozess am Leipziger Landgericht "reinen Tisch" gemacht. Sein Geständnis klang wie ein Hilferuf.
"Es war doch alles nicht so gewollt", stammelte Andreas zu Beginn seiner Aussage. "Ich wollte doch gar nicht, dass die Sparkasse brennt .... und die Autos." Es sei alles außer Kontrolle geraten. "Ich habe damals halluzinogene Drogen genommen - Pilze, LSD, Ketamin."
Die Anklage wirft Reinboth vor, am 4. Mai auf dem Gelände eines Leipziger Mercedes-Händlers einen Sprinter angezündet zu haben. Gleich drei Transporter wurden zum Raub der Flammen - 134.800 Euro Schaden!
In derselben Nacht versuchte Andreas, im VW-Autohaus nebenan noch einen T-Roc anzuzünden. Die Flammen erloschen von selbst und beschädigten den SUV nur gering.
Vier Tage später verschüttete er Chlorreiniger in einer Sparkassen-Filiale und versuchte, auch hier ein Feuer zu entfachen.
Kurz darauf stellte sich der aus mehreren TV-Reportagen bekannte "Knacki" selbst der Polizei: "Ich wollte, dass die mich einsperren, damit nicht noch mehr passiert."
Andreas Reinboth: "Und ich bin wieder in die Drogen gerutscht...."
Andreas‘ Geschichte ist auch eine Corona-Geschichte. Nach seiner letzten Haftentlassung Ende 2019 sei er "clean" gewesen. Dann kam Corona und eine geplante Verhaltenstherapie sei gestrichen worden, berichtete Andreas.
Ein Job als Regaleinräumer habe ihn eine Weile aufrecht gehalten. "Doch dann kam der zweite Lockdown und ich bin wieder in die Drogen gerutscht...."
Wegen einer Persönlichkeitsstörung wurde Reinboth seit seiner Kindheit immer wieder in klinische Einrichtungen gesteckt. Es selbst bezeichnete es als Trauma, immer wieder von der Familie getrennt gewesen zu sein. Der Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Ralf Seegers