DHL-Blockade am Leipziger Flughafen: Heute beginnt der Strafprozess gegen zwei Klimaaktivisten

Eilenburg - Im Juli 2021 blockierten 54 Klimaaktivisten die Zufahrt zum Logistikzentrum von DHL am Leipziger Flughafen. Nachdem das Unternehmen bereits zivilrechtlich gegen die Protestler vorgegangen war, beginnt am Dienstag vor dem Amtsgericht Eilenburg der Strafprozess gegen zunächst zwei der Demo-Teilnehmer.

Aufnahme der Blockade im Juli 2021. Nachdem DHL bereits zivilrechtlich gegen die Klimaaktivisten vorgegangen ist, startet nun der Strafprozess. Der Vorwurf: Nötigung.
Aufnahme der Blockade im Juli 2021. Nachdem DHL bereits zivilrechtlich gegen die Klimaaktivisten vorgegangen ist, startet nun der Strafprozess. Der Vorwurf: Nötigung.  © Tim Wagner/dpa

Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen des Vorwurfs der Nötigung gegen die Aktivistinnen. Sie sollen mit ihrer Aktion Mitarbeiter des Flughafens am rechtzeitigen Dienstbeginn gehindert sowie dafür gesorgt haben, dass Flüge verspätet gestartet sind und Anschlussflüge verpasst wurden.

DHL war zuvor bereits zivilrechtlich gegen die Aktivisten vorgegangen, hatte damit sowohl das Landgericht in Halle als auch in Leipzig beschäftigt. Auch damals wurde die Zufahrtsstraßen-Frage behandelt.

Fest steht, dass es während des knapp vier Stunden andauernden Protests 2021 zu einem erheblichen Stau und damit verbundenen Auswirkungen auf Anliefer- und Flugverkehr gekommen ist.

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Die Verteidigung einer Aktivistin argumentierte in Halle, dass eine zweite Zufahrt geöffnet worden sei als Umleitung für Lastwagen.

Auch sei die Versammlung genehmigt gewesen und ordnungsgemäß durchgeführt worden.

Außergerichtliche Vergleiche mit sechs Aktivisten

Durch die Blockade war es zu einem erheblichen Stau und damit verbundenen Auswirkungen auf Anliefer- und Flugverkehr gekommen.
Durch die Blockade war es zu einem erheblichen Stau und damit verbundenen Auswirkungen auf Anliefer- und Flugverkehr gekommen.  © Tim Wagner/dpa

DHL erklärte dagegen, dass das sieben Kilometer entfernte Ausweich-Tor kein Zufahrtstor sei.

Während die blockierten, reguläre Zufahrt für den Lieferverkehr zwei Einfahrts- und zwei Ausfahrtsspuren habe, passe durch das Umleitungstor lediglich ein Fahrzeug. Zudem sei auch ein Teil eines Kreisverkehrs blockiert worden.

Im Zuge der Zivilprozesse konnte DHL bereits mit sechs Aktivisten außergerichtliche Vergleiche erzielen.

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Am DHL-Drehkreuz Leipzig werden nach Unternehmensangaben täglich rund 2000 Tonnen Fracht umgeschlagen, vor allem nachts starten und landen die Frachtflieger.

Leipzig ist demnach der weltweit größte Umschlagplatz im Expressnetzwerk der DHL Group.

Titelfoto: Tim Wagner/dpa

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