Callgirl-Mord in Leipzig: Freier (43) schweigt zum Prozessauftakt
Leipzig - Exakt sechs Monate nach dem gewaltsamen Tod eines Callgirls im Leipziger Hotel "Adler" begann am heutigen Montag der Prozess gegen den letzten Freier. Die Staatsanwaltschaft wirft Danny M. (43) heimtückischen Mord vor. Er selbst schwieg zum Prozessauftakt.
Es war ein Verhandlungsbeginn gewissermaßen in "letzter Minute". Um die Sechs-Monats-Frist der angeordneten Untersuchungshaft nicht zu reißen und den Angeklagten möglicherweise wieder auf freien Fuß setzen zu müssen, zog das Schwurgericht den Prozess in einer Blitz-Entscheidung auf diesen Montag vor.
Was war geschehen? Der aus Sachsen-Anhalt stammende Danny M. hatte sich Hals über Kopf in Malina N. (†34) verliebt, die in Leipzig der Prostitution nachging. Immer wieder buchte er die hübsche Bulgarin, wollte mit ihr eine Beziehung aufbauen. Doch für seine "Pretty Woman" war es ein Geschäft.
Am 8. November buchte der Hilfsarbeiter laut Anklage erneut ein Rendezvous mit Malina - dazu das Zimmer 105 im Hotel "Adler". Diesmal jedoch endete die Nacht in einer Katastrophe.
Laut Anklage stach Danny M. am frühen Morgen mit einem Messer viermal auf Hals und Oberkörper der Frau ein. "Aus Wut darüber, dass sie mit ihm keine feste Liebesbeziehung führen wollte", verlas Staatsanwältin Vanessa Fink aus der Anklage.
Mord "auf sittlich tiefster Stufe"
Die Klinge traf unter anderem Malinas Halsschlagader. Laut rechtsmedizinischem Gutachten erlitt sie eine Luftembolie und starb kurz nach der Messerattacke an schwerem Blutverlust.
Die Bulgarin habe sich keines Angriffes versehen - ein heimtückischer Mord "auf sittlich tiefster Stufe", so Staatsanwältin Fink.
Danny M., der die Anklage mit hängendem Kopf verfolgte, wollte sich zum Prozessauftakt nicht zu den Vorwürfen äußern.
Das Gericht plant insgesamt zehn Verhandlungstage bis Anfang Juli.
Titelfoto: Montage: Alexander Bischoff + privat