Behinderter Stiefsohn stirbt bei Brand: Mordprozess gegen 71-Jährigen
Leipzig - Gut zwei Jahre nach einem tödlichen Brand in einem Einfamilienhaus in Beilrode (Landkreis Nordsachsen) muss sich ein 71-Jähriger wegen Mordes verantworten.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, den Brand absichtlich gelegt zu haben, um den gehbehinderten Sohn seiner Lebensgefährtin zu töten. Der Prozess beginnt am Montag (9 Uhr) im Landgericht Leipzig.
Laut Anklage verachtete der Mann den 47-Jährigen und empfand ihn als lästig. Mit einer Versicherungssumme im sechsstelligen Bereich und ohne das Opfer soll der Angeklagte den Plan gehabt haben, mit seiner Lebensgefährtin einen Neuanfang zu starten.
Bei dem Brand im Juni 2020 erlitt das Opfer schwerste Verbrennungen und starb an einer Rauchgasvergiftung. Sowohl der 71-Jährige als auch seine Lebensgefährtin kamen mit Verletzungen in ein Krankenhaus.
Erst nach mehr als einem Jahr fiel der Verdacht auf den Mann, der seit Anfang des Jahres in Untersuchungshaft sitzt. In den polizeilichen Vernehmungen hatte er stets bestritten, das Feuer gelegt zu haben. Das Landgericht hat Termine bis Anfang Juli angesetzt.
Titelfoto: Jan Woitas/ZB/dpa