Behinderten Sachsen angezündet: Horror-Paar bleibt lange im Knast
Leipzig - Sie wollten einen Menschen verbrennen sehen, jetzt muss das Torgauer Horror-Paar Miles K. (22) und Sarah-Luisa A. (19) für lange Zeit ins Gefängnis. Ihr tumber Begleiter Florian M. (20) kam mit Bewährung davon.
Kurz vor dem Ruhestand sei es der schlimmste Fall gewesen, den er je zu verhandeln hatte, sagte Norbert Göbel, Vorsitzender der Leipziger Jugendstrafkammer.
Und erklärte in seinen Urteilsausführungen: "Die Brutalität und Menschenverachtung, mit der ein wehrloses Opfer auf so bestialische Art und Weise zu Tode gebracht werden sollte, sorgt bei mir noch immer für Gänsehaut."
Das Horror-Paar hatte am 27. April 2019 in Torgau den gehbehinderten Ralf W. (61) in dessen Wohnung aufgesucht, ihn mit Grillanzünder übergossen und angezündet (TAG24 berichtete). Aus Grausamkeit und purer Mordlust, wie die Kammer feststellte. Ihre zuvor drehbuchmäßig geplante Tat filmten sie mit dem Handy.
Dass Ralf W. den Mordanschlag überlebte habe, sei nur der Tatsache zu verdanken, dass seinen Peinigern der Grillanzünder ausgegangen sei, so Göbel. Rund 30 Prozent seiner Hautoberfläche verbrannten. Nach zahlreichen Transplantationen leidet er noch immer Höllenschmerzen.
Für elf Jahre schickte das Gericht Miles K. ins Gefängnis. Dass er nicht lebenslang einfahren muss, verdankt er seiner Alkoholisierung zur Tatzeit, die ihm eine verminderte Schuldfähigkeit bescherte.
Horror-Braut Sarah-Luisa erhielt eine Jugendstrafe von fünf Jahren. Begleiter Florian M., der dem Verbrechen dumm grinsend beiwohnte, selbst jedoch nicht eingriff, kam wegen Beihilfe mit einer Jugend-Bewährungsstrafe von zwei Jahren davon.
Zusammen muss das Trio dem Opfer zudem 50.000 Euro Schmerzensgeld zahlen.
Titelfoto: Ralf Seegers