Vermutlich tot: Kölner Staatsanwaltschaft stellt Fahndung nach NS-Verbrecher ein

Köln - Die Kölner Staatsanwaltschaft hat die Fahndung nach dem NS-Verbrecher Alois Brunner offiziell eingestellt.

Mit diesem Bild hatte die Staatsanwaltschaft nach Alois Brunner gefahndet, der 100.000 Juden ermordet haben soll.
Mit diesem Bild hatte die Staatsanwaltschaft nach Alois Brunner gefahndet, der 100.000 Juden ermordet haben soll.  © ---/Polizei/dpa (Bildmontage)

Brunner, geboren 1912 im damaligen Österreich-Ungarn, wäre im April 110 Jahre alt geworden, sagte Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Dies sei eine Grenze, bei der Ermittlungen normalerweise eingestellt würden, weil man davon ausgehen könne, dass der Betroffene tot sei.

Brunner sei vermutlich schon vor langer Zeit in Syrien gestorben. Das habe man aber nie verifizieren können.

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Das Verfahren ist Willuhn zufolge seit den frühen 1970er Jahren in Köln anhängig gewesen. Zuerst hatte "Der Spiegel" berichtet.

Brunner war SS-Hauptsturmführer und enger Mitarbeiter von Adolf Eichmann bei der Organisation des Holocaust.

Das Verfahren gegen Brunner war seit den frühen 1970er Jahren in Köln anhängig.
Das Verfahren gegen Brunner war seit den frühen 1970er Jahren in Köln anhängig.  © Oliver Berg/dpa

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte er sich nach Syrien ab und überlebte dort zwei Briefbombenattentate.

Titelfoto: Oliver Berg/dpa, ---/Polizei/dpa (Bildmontage)

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