Raser (21) kracht bei Probefahrt mit Todesopfer (†44) gegen Ampel: Jetzt ist das Urteil da!

Hürth/Köln - Vor dem Jugendschöffengericht Köln musste sich am Dienstag ein 21-jähriger Autofahrer verantworten. Er hatte vor einem Jahr in Hürth einen Raserunfall mit einem Todesopfer verursacht.

Der Saab wurde durch den Ampelmast regelrecht aufgespießt.
Der Saab wurde durch den Ampelmast regelrecht aufgespießt.  © Lars Jäger

Nun wurde er zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Nach Überzeugung des Amtsgerichts Köln war er gegen einen Ampelmast geprallt, als er einem Kaufinteressenten mit viel zu hoher Geschwindigkeit sein Auto vorführte.

Der 44 Jahre alte Interessent, der auf dem Beifahrersitz saß, starb noch am Unfallort. Der 13 Jahre alte Neffe des Mannes wurde auf der Rückbank schwer verletzt.

Der 21-Jährige sei mit einem "schrottreifen Fahrzeug" mit mindestens 78 Stundenkilometern in Hürth bei Köln durch eine Tempo-30-Zone gerast, heißt es in der Urteilsbegründung. Dabei sei er auf regennasser Fahrbahn nach einer Vollbremsung ins Schleudern geraten und gegen den Ampelmast geprallt.

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Das Gericht verurteilte den 21-Jährigen wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung, Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Unfallflucht nach Jugendstrafrecht zu 20 Monaten Haft auf Bewährung.

Als Auflage wurde festgesetzt, dass der junge Mann, der in seiner Reife verzögert sei, ein Jahr lang monatlich 30 Stunden soziale Arbeit ableisten muss.

Angeklagtem war Defekt des Autos klar

Laut Urteil war dem Angeklagten bekannt, dass das Auto, an dem unter anderem das Antiblockiersystem defekt war, nicht fahrtüchtig gewesen sei. Der 21-Jährige räumte in der Verhandlung zudem ein, dass er den Wagen erst wenige Tage zuvor für lediglich 350 Euro erworben habe.

Laut der Verkaufsanzeige hatte er 2700 Euro verlangt. Dabei hatte er behauptet, das Fahrzeug sei in einem "Top-Zustand" und habe keine technischen Mängel.

Titelfoto: Lars Jäger

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