Von Bernhard Krebs
Köln - Was muss in einem Menschen vorgehen, um so eine Tat zu begehen? Weil ein Mann (38) rund 20 Mal ohne Vorwarnung mit einem Hammer auf seine duschende Ehefrau eingeschlagen hat, wurde er nun zu zehn Jahren Haft verurteilt.
Der Vater von zwei Kindern wurde am Montag unter anderem wegen versuchten Mordes vom Kölner Landgericht schuldig gesprochen. "Wer so auf das Gesicht eines Menschen einschlägt, der will brachial vernichten", heißt es in der Urteilsbegründung.
Das Gericht hatte im Prozess versucht, die Geschehnisse am Tattag im Februar 2024 zu rekonstruieren - auch auf der Suche nach einem Motiv.
Der Angeklagte soll damals zunächst mit Freunden in Erftstadt bei Köln auf einer sogenannten Herrensitzung Karneval gefeiert haben. Ein Gesprächsthema laut Gericht in der eigentlich von Frohsinn geprägten Atmosphäre: die kurz zuvor von seiner Frau vollzogene Trennung sowie ihre neue Liebesbeziehung.
Nach der Heimkehr in das noch gemeinsam bewohnte Haus eskalierte die Situation demnach. Der Angeklagte, der bis dahin ein tadelloses Leben geführt haben soll, ging mit einem schweren Hammer ins Bad.
Ehefrau hat Hammerangriff nur durch "reines Glück" überlebt
Mindestens 20 Mal habe der 38-Jährige auf Kopf, Gesicht und Oberkörper der Frau geschlagen. Die Wucht sei so groß gewesen, dass das Blut bis an die Decke gespritzt sei. Dass die Frau den Angriff überlebte, sei "reines Glück" gewesen, hatte eine Sachverständige in dem Prozess erklärt.
Durch die Schreie der Mutter seien zudem die beiden Kinder ins Badezimmer gekommen, so das Gericht. Es wertete es strafschärfend, dass sie den Angriff mit ansehen mussten.