Er hortete 250.000 Euro und Waffen: 30-Jähriger aus "Kölner Drogenkrieg" vor Gericht
Von Bernhard Krebs
Köln - Aufgrund von brisanten Anschuldigungen gegen einen 30-Jährigen aus Köln hat am heutigen Donnerstag der Prozess vor dem Landgericht begonnen.

Dem Mann wird vorgeworfen, im Juli 2024 in seiner Wohnung 250.000 Euro und zwei halbautomatische Schusswaffen gelagert und später an mutmaßlich Beteiligte im "Kölner Drogenkrieg" übergeben zu haben.
Wenig später sollen das Geld und die Waffen dann bei der Vorbereitung und Durchführung der Geiselnahme eines Mannes und einer Frau in Bochum eingesetzt worden sein, wie es in der Anklage hieß.
Das Paar soll später von weiteren Beschuldigten und Unbekannten in ein Haus in Köln-Rodenkirchen gebracht und über Stunden gefoltert worden sein, ehe Spezialkräfte der Polizei es befreien konnten.
Hintergrund der Entführung soll der mutmaßliche Raub von 350 Kilogramm Marihuana aus einer Lagerhalle in Hürth gewesen sein. Dadurch wurde nach Erkenntnissen der Ermittler eine regelrechte Gewaltspirale ausgelöst, bei der mehrere Sprengsätze explodierten und Häuser in verschiedenen Städten beschossen wurden.
Laut der Anklage im vorliegenden Fall soll der 30-Jährige gewusst haben, dass die Waffen und das Geld für eine Geiselnahme verwendet werden sollten.
Dritter Drogen-Prozess startet am Freitag
Mit der Entführung sollen die Täter versucht haben, Druck auf den Bruder der männlichen Geisel auszuüben, den sie als Drahtzieher hinter dem Marihuana-Raub vermuteten.
Bereits am gestrigen Mittwoch war zu dem Tatkomplex ein Prozess gegen drei mutmaßliche Mitglieder der Drogenbande gestartet. Am morgigen Freitag beginnt ein dritter Prozess gegen drei Angeklagte, denen eine weitere Geiselnahme vorgeworfen wird.
Titelfoto: Federico Gambarini/dpa