Eltern schütteln 14 Wochen altes Baby tot: Mutter will "damit nichts zu tun" haben

Von Bernhard Krebs

Köln - Im Fall eines zu Tode geschüttelten Säuglings hat vor dem Kölner Landgericht der Prozess gegen die Mutter begonnen. Die 41-Jährige ist wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt.

Der Vater des Kindes wurde im Juni 2024 bereits zu drei Jahren Haft verurteilt. (Symbolbild)
Der Vater des Kindes wurde im Juni 2024 bereits zu drei Jahren Haft verurteilt. (Symbolbild)  © Peter Kneffel/dpa

Am ersten Verhandlungstag bestritt die Frau aus Gummersbach die Vorwürfe: "Ich habe damit nichts zu tun."

Laut Anklage fütterte die Mutter das 14 Wochen alte Baby am Tattag im Mai 2022 mit Säuglingsmilch. Weil es nicht geschluckt habe und ihm Milch aus Mund und Nase gelaufen sei, habe die 41-Jährige einen Notfall angenommen und den Säugling "etwa zehn Minuten geschüttelt".

Da das Kind nicht reagiert habe, habe der Vater es auf den Bauch gelegt, ihm auf den Rücken gedrückt und es dann ebenfalls minutenlang geschüttelt.

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Der Säugling starb wenige Tage später in der Kölner Uni-Klinik an den Folgen eines Schütteltraumas und eines Gehirnschädelbruchs.

Im Krankenhaus seien aber auch ältere Verletzungen festgestellt worden, etwa mehrere bereits verheilte Rippenbrüche. Dies deutet nach Angaben der Staatsanwaltschaft auf eine vorangegangene Misshandlung hin.

Vater bereits wegen Beihilfe verurteilt

Ursprünglich sollte sich die 41-Jährige bereits im vergangenen Mai zusammen mit ihrem Ehemann vor Gericht verantworten. Beide erschienen damals aber nicht zum Prozess, woraufhin Haftbefehle erlassen wurden.

Während der Vater wenig später festgenommen werden konnte, wurde die Frau erst im September verhaftet. Seitdem sitzt sie in U-Haft.

Der Vater des Kindes wurde im Juni 2024 wegen Beihilfe zur Körperverletzung mit Todesfolge durch Unterlassen sowie Beihilfe zur Misshandlung von Schutzbefohlenen zu drei Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Titelfoto: Peter Kneffel/dpa

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