Limburger Lkw-Anschlag: Angeklagter erneut zu neun Jahren Haft verurteilt
Limburg - Der Angeklagte im neu aufgerollten Prozess um die Limburger Lkw-Attacke ist erneut unter anderem wegen versuchten Mordes zu neun Jahren Haft verurteilt worden.
Das Landgericht ordnete am Montag abermals auch die Unterbringung des Mannes in einer Entziehungsanstalt an.
Die Richter gingen davon aus, dass er im Oktober 2019 absichtlich mit einem gekaperten Lkw an einer Ampelkreuzung in Limburg stehende Autos gerammt und zusammengeschoben hatte. 18 Menschen wurden verletzt und es entstand ein erheblicher Sachschaden.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Verteidiger kündigte bereits an, erneut in Revision gehen zu wollen. Ein Revisionsbeschluss des Bundesgerichtshofs (BGH) hatte die neue Verhandlung erforderlich gemacht.
Dabei ging es ausschließlich darum, ob der aus Syrien stammende Angeklagte das Mordmerkmal der Heimtücke verwirklicht hat. Die zunächst urteilenden Limburger Richter waren bei ihrer Entscheidung im November 2020 davon ausgegangen, dem BGH aber fehlte eine tragfähige Begründung und so hob er das Urteil teilweise auf.
Die grundsätzliche Verurteilung wegen versuchten Mordes - als zweites Merkmal wurde der Einsatz eines gemeingefährlichen Mittels angenommen - in Tateinheit unter anderem mit gefährlicher Körperverletzung ließen die obersten Richter unangetastet.
Die am Montag urteilenden Limburger Richter befanden nun, dass der Drogenkonsum des Angeklagten vor der Tat einem heimtückischen Handeln nicht entgegenstünde.
Titelfoto: dpa/Sebastian Ditscher