Mindestens 32 Kinder missbraucht: Urteil gegen Ex-Schulleiter (48) gefallen
Fulda - Ein ehemaliger Grundschulleiter ist wegen mehrfachen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs und anderer Delikte am Landgericht Fulda zu sieben Jahren Haft verurteilt worden.
Nach Ende der Freiheitsstrafe soll der 48-Jährige in unbefristete Sicherungsverwahrung genommen werden, weil er nach Ansicht des Gerichts weiter eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt.
Das Gericht sah es in dem am Freitag verkündeten Urteil als erwiesen an, dass sich der 48-Jährige in über 90 Fällen an Kindern und Jugendlichen sexuell verging.
Er habe dabei seine Stellung als Musiklehrer und Chorleiter und damit als Vertrauensperson ausgenutzt.
Die Öffentlichkeit war wegen des Schutzes der noch minderjährigen Opfer über weite Strecken von dem Prozess ausgeschlossen. Das Gericht sprach von 32 Opfern, die jüngsten davon waren noch im Grundschulalter.
Es könne aber sein, dass die Dunkelziffer noch viel höher liege, hieß es vom Gericht. Einen Teil der Straftaten soll der Mann während Chor-Freizeiten an schlafenden Opfern vorgenommen und sich dabei gefilmt haben.
Die Ermittlungen gegen den Ex-Schulleiter waren nach einem Hinweis aus den USA wegen des Verdachts auf Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie ins Rollen gekommen. Der Mann war nicht vorbestraft, er hatte einen Großteil der Taten gestanden.
Mit dem Strafmaß blieb das Gericht unter der Forderung der Generalstaatsanwaltschaft zurück, die zehneinhalb Jahre Haft gefordert hatte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa