"Cold Case" Jutta (†15): Nach fast 40 Jahren steht ihr mutmaßlicher Mörder vor Gericht

Darmstadt/Lindenfels - Fast 40 Jahre nach der Vergewaltigung und Ermordung der 15 Jahre alten Jutta beginnt am 15. November vor dem Landgericht Darmstadt der Mordprozess gegen einen 62-Jährigen.

Erst nach mehr als eineinhalb Jahren wurde die Leiche der vermissten Jutta (†15) von einem Spaziergänger entdeckt.
Erst nach mehr als eineinhalb Jahren wurde die Leiche der vermissten Jutta (†15) von einem Spaziergänger entdeckt.  © 123RF/udo72

Dies teilte das Gericht am heutigen Dienstag mit. Der Mann soll das Mädchen im Juni 1986 in einem Wald im südhessischen Lindenfels unweit ihres Elternhauses in den Wald gedrängt, mit einem Messer bedroht, sie vergewaltigt und anschließend erstochen haben.

Damit soll der Deutsche versucht haben zu verhindern, dass die Jugendliche ihn anzeigt und identifiziert. Mord verjährt nicht in Deutschland. Der Prozess ist bis in das kommende Jahr hinein terminiert.

Jutta war am 29. Juni 1986 nach einem Freibadbesuch auf dem Weg nach Hause, als die Tat geschah.

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Als sie nicht nach Hause zurückgekehrt war, wurde sie als vermisst gemeldet. Mehrere Suchaktionen verliefen erfolglos. Juttas Schicksal blieb gut eineinhalb Jahre ungeklärt, ehe ein Spaziergänger im Februar 1988 ihre skelettierte Leiche entdeckte.

Bei erneuter Prüfung von Genspuren wurde DNS des Verdächtigen entdeckt

Am 15. November beginnt vor dem Landgericht Darmstadt der Prozess gegen den heute 62 Jahre alten Angeklagten.
Am 15. November beginnt vor dem Landgericht Darmstadt der Prozess gegen den heute 62 Jahre alten Angeklagten.  © Christoph Schmidt/dpa

Die Jugendliche konnte über ihr Zahnschema, Reste eines blauen Baumwollkleides sowie eines Bikinis identifiziert werden. Für die Ermittler war es zunächst sehr schwierig, die Todesursache zu klären.

Das Verbrechen landete bei den sogenannten Cold-Case-Einheiten von LKA und Polizei Südhessen, die ungeklärte Mordfälle von Zeit zu Zeit systematisch auf neue Hinweise überprüfen und mit neuer Kriminaltechnik auf bislang nicht entdeckte Spuren untersuchen.

Bei einer erneuten Prüfung von Genspuren an den alten Beweismitteln wurde DNA des Verdächtigen entdeckt. Zudem gab es Zeugenaussagen, die den Tatverdacht laut den Ermittlern erhärteten.

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Der Verdächtige ist nach früheren Angaben der Ermittler mehrfach wegen Sexualdelikten und anderer Straftaten verurteilt worden und kam in eine spezielle geschlossene Einrichtung für psychisch kranke Straftäter. Grundlage dafür war ein Urteil des Landgerichts Kiel.

Titelfoto: 123RF/udo72

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