Tödliche Messerstiche am U-Bahnhof: Angeklagter schweigt

Von Bernhard Sprengel

Hamburg - Am Landgericht Hamburg hat ein Prozess um tödliche Messerstiche auf einen 29-Jährigen am U-Bahnhof Billstedt begonnen. Angeklagt ist ein ebenfalls 29 Jahre alter Mann, dem die Staatsanwaltschaft Mord und gefährliche Körperverletzung vorwirft.

Im August 2024 war ein 29-Jähriger am U-Bahnhof Billstedt angriffen und tödlich verletzt worden.  © NEWS 5/René Schröder

Zusammen mit anderen Männern soll der Afghane bei einem Streit am 19. August vergangenen Jahres auf das Opfer eingestochen haben.

Der Getötete und sein damals 20 Jahre alter Neffe waren nach Angaben der Polizei an jenem Tag gegen 23 Uhr mit einer Gruppe von etwa 30 Menschen aneinandergeraten. Der angegriffene 29-Jährige erlitt vier Stichverletzungen und starb trotz Reanimationsbemühungen von Rettungskräften am Tatort. Der 20-Jährige wurde laut Anklage geschlagen und mit Pfefferspray besprüht.

Der Verteidiger erklärte, sein Mandant werde sich vorerst nicht zu der Sache äußern. Er begründete dies auch damit, dass ein zweiter Beschuldigter inzwischen in Hamburg in Haft sitze. Die Vorsitzende Richterin konnte das nicht bestätigen, deutete aber an, dass der zweite Beschuldigte auch als Zeuge in Betracht käme.

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Eine sofortige Fahndung nach der Tat war erfolglos geblieben. Im Oktober verhafteten Zielfahnder des Landeskriminalamtes den Angeklagten und den zweiten Beschuldigten in Großbritannien.

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Beim zweiten Verdächtigen im Alter von 24 Jahren habe sich aber die Auslieferung verzögert, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Der inzwischen 25-Jährige befinde sich erst seit März in Hamburg in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen gegen ihn dauerten an.

Erstmeldung, 17. April, 6 Uhr; aktualisiert um 13.14 Uhr.

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