Tödliche Bluttat in Shisha-Bar: 48-Jähriger bestreitet Tat

Hamburg - In einem Prozess um tödliche Messerstiche in einer Hamburger Shisha-Bar hat der Angeklagte die Tat bestritten. "Ich habe niemanden verletzt", sagte der 48-Jährige am Montag vor einer Großen Strafkammer am Landgericht. Die Anklage wirft ihm Totschlag vor.

Am 26. März wurde ein 35-jähriger Mann in einer Shisha-Bar in Hamburg-Hammerbrook erstochen. Am Montag startet der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter.
Am 26. März wurde ein 35-jähriger Mann in einer Shisha-Bar in Hamburg-Hammerbrook erstochen. Am Montag startet der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter.  © NEWS5 / Schröder

Der in Montenegro geborene Mann soll sich bei dem Streit am frühen Morgen des 26. März 2023 ein Messer gegriffen und seinem Kontrahenten vier Stiche in den Oberkörper versetzt haben.

Der 35-Jährige starb trotz Reanimationsbemühungen wenig später im Krankenhaus. Zwei Tage nach der Vorfall im Stadtteil Hammerbrook hatte sich der mutmaßliche Täter gestellt.

Der Angeklagte berichtete, seine Familie habe den Geburtstag seines Schwiegersohns und eine bevorstehende Taufe eines Enkelkindes feiern wollen.

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Bekannte von ihm seien in der Nacht zu einer eigenen Familienfeier in der Bar gewesen, um den 18. Geburtstag eines Sohnes zu feiern. Er habe innerhalb weniger Stunden zwei 0,7 Liter Flaschen Whisky getrunken und zwischendurch dreimal Kokain konsumiert.

Weil ihm gesagt wurde, eine seiner Töchter sei belästigt worden, habe er bei der anderen Familie nachgefragt. Dabei habe er plötzlich einen Faustschlag bekommen und sei zu Boden gegangen.

Mutmaßlicher Täter beschuldigt das Opfer

Der 48-jährige Angeklagte sitzt zu Beginn eines Totschlagprozesses im Gerichtssaal im Strafjustizgebäude in Hamburg.
Der 48-jährige Angeklagte sitzt zu Beginn eines Totschlagprozesses im Gerichtssaal im Strafjustizgebäude in Hamburg.  © Franziska Spiecker/dpa

Wenig später habe er die andere Familie erneut zur Rede gestellt und auf Serbisch gerufen: "Ich will meine Kinder!" Dabei habe er ein 20 bis 25 Zentimeter langes Küchenmesser hochgehalten, das er sich zuvor am Tresen gegriffen hatte.

"Ich wollte, dass die gucken, dass ich ein Messer in der Hand habe und dass die mich nicht wieder schlagen", sagte der Angeklagte. Als eine seiner Töchter ihn rief, habe er den Arm mit dem Messer sinken lassen und herausgehen wollen.

In dem Moment sei der 35-Jährige seinerseits mit einem Messer auf ihn zugekommen und habe ihn im Nierenbereich "geschlitzt". Dann habe er einen starken Schlag auf den Kopf bekommen - vermutlich mit einem Totschläger - und sei bewusstlos geworden.

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Er sei auf einem fremden Bett erwacht. Seine Angehörigen hätten ihm gesagt, dass sein Kontrahent gestorben sei und dessen Familie ihn auf Facebook als Mörder bezeichnet habe. Daraufhin habe er gebeten, seinen Anwalt zu benachrichtigen. Dieser habe ihn zur Polizei begleitet.

Das Gericht hat 15 weitere Verhandlungstermine bis zum 13. Dezember angesetzt. Der 18-jährige Sohn des Getöteten ist Nebenkläger in dem Verfahren.

Erstmeldung um 05.24 Uhr. Aktualisiert um 13.44 Uhr.

Titelfoto: Franziska Spiecker/dpa

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