Prozess um G20-Ausschreitungen in Hamburg beginnt anders als gedacht

Hamburg - Im Zusammenhang mit gewaltsamen Protesten gegen den G20-Gipfel in Hamburg im Sommer 2017 hat am Donnerstag ein Prozess gegen fünf Angeklagte begonnen.

Die Angeklagten und ihre Anwälte sitzen im Gerichtssaal vor Beginn des Prozesses.
Die Angeklagten und ihre Anwälte sitzen im Gerichtssaal vor Beginn des Prozesses.  © Georg Wendt/dpa

Den drei Frauen und zwei Männern wird gemeinschaftlicher schwerer Landfriedensbruch und tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte vorgeworfen, wie ein Vertreter der Staatsanwaltschaft erklärte. Weitere Anklagepunkte lauten auf versuchte gefährliche Körperverletzung, Bildung bewaffneter Gruppen und Sachbeschädigung.

Von den ursprünglich sechs Angeklagten erschien eine Frau nicht. Der Prozess am Hamburger Landgericht begann darum mit einer Verzögerung von mehr als einer Stunde. Die große Strafkammer beschloss, das Verfahren gegen die 32-Jährige abzutrennen.

Bereits vor Beginn der Hauptverhandlung war in gleicher Weise mit der Anklage gegen eine ursprünglich siebte Beschuldigte umgegangen worden, wie ein Gerichtssprecher sagte.

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Die Angeklagten sollen sich am 7. Juli 2017 an einem Aufmarsch von 150 bis 200 Gipfelgegnern beteiligt haben, der am Altonaer Volkspark begonnen hatte. Aus der Menge der einheitlich Schwarzgekleideten heraus seien unter anderem Polizisten aus Schleswig-Holstein mit Steinen beworfen worden.

Zwei der Angeklagten verlasen eine gemeinsame Erklärung, auch im Namen der übrigen Beschuldigten.

Darin hieß es, dass keinem von ihnen eine individuelle Tat vorgeworfen werde. Eine bloße Beteiligung an einem Demonstrationszug solle für die Anklage ausreichen. Damit würden die Proteste gegen den G20-Gipfel kriminalisiert.

Titelfoto: Georg Wendt/dpa

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