Prozess gegen Holocaust-Leugnerin Haverbeck (95) steht kurz vor Abschluss
Hamburg - Die Beweisaufnahme im Prozess gegen Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck (95) in Hamburg ist geschlossen.
Plädoyers und Urteil seien für den 26. Juni vorgesehen, sagte die Vorsitzende Richterin am Mittwoch im Landgericht.
Die in rechtsextremen Kreisen populäre 95-Jährige war 2015 vom Amtsgericht zu zehn Monaten Gefängnis ohne Bewährung verurteilt worden. Dagegen hatte die Seniorin Berufung eingelegt.
Zu dem Prozess kam es erst neun Jahre später. Vor dem Landgericht wirft die Staatsanwaltschaft der in Nordrhein-Westfalen wohnenden Frau Volksverhetzung in zwei Fällen vor.
Haverbeck sagte laut Anklage am 21. April 2015 am Rande des Lüneburger Prozesses gegen den früheren SS-Mann Oskar Gröning vor Journalisten, Auschwitz sei kein Vernichtungs-, sondern ein Arbeitslager gewesen. In einem Fernsehinterview des NDR-Magazins "Panorama" verneinte sie zudem, dass es dort eine Massenvernichtung von Menschen gab.
Seit Jahren müssen sich immer wieder Strafgerichte mit den Äußerungen von Haverbeck befassen. 2004 wurde sie erstmals verurteilt und erhielt eine Geldstrafe. Zuletzt ergingen Strafen ohne Bewährung. Haverbeck saß wegen Holocaust-Leugnung auch bereits mehr als zwei Jahre im Gefängnis in Bielefeld.
Nach Schätzungen von Historikern ermordeten die Nazis allein im KZ Auschwitz-Birkenau mindestens 1,1 Millionen Menschen.
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