Nachhilfelehrer gesteht Missbrauch an 10-Jähriger
Von Stephanie Lettgen
Hamburg - Ein Nachhilfelehrer, der ein Mädchen sexuell missbraucht haben soll, hat die Tat vor dem Landgericht Hamburg eingeräumt. Seine Verteidigerin verlas zum Prozessauftakt eine vorbereitete Erklärung. Er sei über sich selbst zutiefst entsetzt und bitte das Mädchen um Entschuldigung, hieß es in dem Schreiben.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 63-Jährigen vor, am 11. November 2024 in der Küche des Wohnhauses der Familie während des Deutschunterrichts eine Hand durch das weite Hosenbein der damals 10-Jährigen geschoben zu haben und sie am Oberschenkel gestreichelt zu haben.
Das Kind stieß ihn zurück, wie der Staatsanwalt bei Anklageverlesung berichtete. Doch danach soll der Mann das Mädchen erneut gestreichelt haben, unter anderem auch über der Kleidung am Gesäß.
Das Mädchen habe ihren Eltern später von dem Vorfall berichtet, die Anzeige erstatteten, sagte eine Gerichtssprecherin.
Das Kind sei an dem Nachmittag sehr unruhig gewesen, weil es Angst gehabt habe vor einer anstehenden Operation, las die Verteidigerin aus der Einlassung ihres Mandanten vor.
Der Angeklagte habe sich eingeredet, dass er das Mädchen mit dem Streicheln nur beruhigen wollte. Inzwischen habe er eingesehen: "Ich weiß, dass ich sexuell übergriffig war." Er wolle eine Therapie machen.
Nach Angaben der Gerichtssprecherin wurde der Nachhilfelehrer im Oktober 2024 bereits in einem anderen Fall wegen eines sexuellen Übergriffs verurteilt. Da er aber Rechtsmittel einlegt habe und das Urteil nicht rechtskräftig sei, gelte er noch als nicht vorbestraft.
Titelfoto: Marcus Brandt/dpa