Frau vor Augen ihres Kindes (6) niedergestochen: Prozess beginnt anders als gedacht

Hamburg - Wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung steht seit Dienstag ein 44-Jähriger in Hamburg vor Gericht.

Der Angeklagte (44) sitzt am ersten Prozesstag im Gerichtssaal des Hamburger Landgerichts.
Der Angeklagte (44) sitzt am ersten Prozesstag im Gerichtssaal des Hamburger Landgerichts.  © TAG24/Franziska Rentzsch

Der Prozess im Hamburger Landgericht begann allerdings anders als gedacht. Da die Verteidigerin erkrankt war, wurde am Dienstagmorgen lediglich die Anklageschrift verlesen. Der Angeklagte selbst blieb an diesem Morgen still. Auch zu Zeugenaussagen kam es nicht.

Dem Mann wird vorgeworfen, seine Ex-Partnerin (35) vor ihrem Wohnhaus in der Meister-Francke-Straße in Barmbek-Nord zu Boden gestoßen und ihr mindestens sieben Messerstiche in den Oberkörper und Bauch versetzt zu haben.

Die Frau hatte an dem Tattag im Januar dieses Jahres gerade ihre Wohnung verlassen, um den Müll wegzubringen, als sie angegriffen wurde. Sie war dabei in Begleitung ihres sechs Jahre alten Sohnes und ihres neuen Lebensgefährten (27).

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Letzterer stellte sich erst schützend vor das Opfer, ergriff aber die Flucht, als der mutmaßliche Täter ein Klappmesser zog. Während er aber unverletzt blieb, erlitt die Frau lebensbedrohliche Verletzungen im Bauchraum. Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht und sofort notoperiert.

Der Tatverdächtige konnte zunächst auf einem Fahrrad flüchten und wurde erst Anfang Februar in Luxemburg festgenommen. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Die Tatwaffe wurde bislang nicht gefunden.

Dem Angeklagten wurde das Sorgerecht für seinen Sohn entzogen

Die Polizei hatte nach dem Messerangriff nach dem Tatverdächtigen gefahndet. Man fand ihn schließlich in Luxemburg.
Die Polizei hatte nach dem Messerangriff nach dem Tatverdächtigen gefahndet. Man fand ihn schließlich in Luxemburg.  © Blaulicht-News.de

Wie der Pressesprecher des Hanseatischen Oberlandesgerichts Kai Wantzen gegenüber TAG24 erklärte, gehe man in der Anklageschrift davon aus, dass dem Angriff keine geplante Tötungsabsicht vorausgegangen sei.

Daher gehe es in dem Prozess bis dato um versuchten Totschlag und nicht um versuchten Mord.

Die Hintergründe der Tat stehen noch nicht fest. Das Opfer und der mutmaßliche Täter sollen schon seit mehreren Jahren kein Paar mehr gewesen sein.

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Dem Angriff soll allerdings ein Sorgerechtsstreit um den sechsjährigen Sohn vorausgegangen sein. Dem 44-Jährigen wurde das Sorgerecht für seinen Sohn darin entzogen.

Titelfoto: TAG24/Franziska Rentzsch

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