Chatverläufe überführten Drogenbande: Urteil zu Kokain-Schmuggel XXL gefallen

Hamburg – Die sieben Angeklagten im Prozess um den Schmuggel von mehr als drei Tonnen Kokain sind am Hamburger Landgericht zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.

Die Sicherheitsbehörden präsentierten den beachtlichen Drogenfund.
Die Sicherheitsbehörden präsentierten den beachtlichen Drogenfund.  © Polizei Hamburg

Die Kammer verhängte am Dienstag gegen die 28 bis 60 Jahre alten Männer unter anderem wegen Beihilfe und bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln Haftstrafen zwischen drei Jahren und neun Monaten und zwölf Jahren.

Da Gericht zeigte sich überzeugt, dass die Angeklagten in unterschiedlicher Besetzung und in mehreren Fällen aus Südamerika verschifftes Rauschgift in Hamburg in Empfang genommen und an unbekannte Dritte weitergereicht haben.

Als Gegenleistung sollten sie bis zu 20 Prozent der Schmuggelware erhalten haben, um sie auf eigene Rechnung zu verkaufen. Der Straßenverkaufswert der insgesamt 3,35 Tonnen Kokain aus Südamerika wurde auf rund 300 Millionen Euro geschätzt.

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Im Zentrum des Bandennetzwerkes stand ein heute 41 Jahre alter Mann, der sich durch die unerlaubte Nutzung eines ihm bekannten Passwortes Zugang zum logistischen Transportsystem im Hamburger Hafen verschaffen und so die Containerabfertigungsprozesse manipulieren konnte.

Auf den Frachtpapieren stand Reis, im Container war stattdessen tonnenweise Kokain.
Auf den Frachtpapieren stand Reis, im Container war stattdessen tonnenweise Kokain.  © Polizei Hamburg

Die Spur zur Drogenbande führte über die in Frankreich entschlüsselten Chatverläufe Tausender Nutzer sogenannter Kryptohandys des Kommunikationsdienstleisters Encrochat im Frühjahr 2020.

Titelfoto: Montage: Polizei Hamburg

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