Betrugs-Prozess in Hamburg: Profifußballer mit festem Vertrag soll Hartz 4 kassiert haben
Hamburg - Vor dem Amtsgericht Hamburg muss sich am 26. April 2023 ein 30-jähriger Profifußballer verantworten, der zu Unrecht rund 16.000 Euro Sozialleistungen bezogen haben soll.
Das teilte die Staatsanwaltschaft in einer Pressemitteilung mit. Demnach bezog der Angeklagte nicht nur das Gehalt seines Klubs, der Mann lebte außerdem gar nicht in Hamburg, was er aber angegeben hatte.
Der Betrug soll sich bereits im Jahr 2019 ereignet haben, als der 30-jährige Angeklagte beim libanesischen Verein Nejmeh Sporting Club Beirut angestellt gewesen sein soll und von diesem Gehalt bezog.
Hartz 4 beantragt habe der Fussballer im Mai 2019, im Juni sei er angeblich mit seiner Schwester in einer Wohnung im Stadtteil Stellingen zusammen gezogen. Vom Amt wurden ihm dafür erhöhte Leistungen bewilligt.
Doch tatsächlich sei der Mann gar nicht in die Wohnung eingezogen - die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, die Wohnung für monatlich 650 Euro an eine andere Person weitervermietet zu haben.
Auch von März bis August des Folgejahres habe der Mann Hartz 4 bezogen, obwohl er da bereits beim polnischen Zweitligisten Bruk-Bet Termalica Nieciecza gespielt und von seinem Verein ein Gehalt ausgezahlt bekam.
Der Prozess war ursprünglich für den 2. November 2022 vorgesehen, musste dann aber wegen Krankheit verschoben werden.
Titelfoto: Christian Charisius/dpa