Pfarrer vergewaltigt 16-Jährige, seine Haftstrafe muss er trotzdem erstmal nicht antreten

Frankfurt am Main - Wegen der Vergewaltigung einer Schülerin ist ein früherer Religionslehrer am heutigen Donnerstag in Frankfurt am Main zu vier Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden. Zudem muss der ehemalige Pfarrer 30.000 Euro Schmerzensgeld zahlen.

Ein 65-jähriger ehemaliger Pfarrer wurde am Mittwoch vom Landgericht Frankfurt wegen der Vergewaltigung einer 16-jährigen Schülerin verurteilt. (Symbolbild)
Ein 65-jähriger ehemaliger Pfarrer wurde am Mittwoch vom Landgericht Frankfurt wegen der Vergewaltigung einer 16-jährigen Schülerin verurteilt. (Symbolbild)  © Kai Pfaffenbach/Reuters-Pool/dpa

Der heute 65-Jährige hat die damals 16-Jährige nach dem Unterricht im Klassenraum vergewaltigt, wie die Vorsitzende Richterin sagte. Schon zuvor, als das Mädchen 14 gewesen sei, habe er sie am Rande eines Vorbereitungskurses auf die Konfirmation missbraucht.

Der 65-Jährige, der unter gesundheitlichen Einschränkungen leidet und in einem Altersheim lebt, muss die Haftstrafe dem noch nicht rechtskräftigen Urteil zufolge zunächst nicht antreten.

Das Frankfurter Landgericht lehnte einen entsprechenden Antrag der Staatsanwaltschaft ab.

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Im Jahr 2009 fand die erste Tat statt. Die junge Frau konnte erst Jahre später, 2017, mit ihrem Lebensgefährten erstmals darüber sprechen. Die lange Dauer des Strafverfahrens, das im Oktober 2020 begann, wertete das Gericht strafmildernd.

Verurteilt wurde der Mann, der zur Tatzeit Pfarrer für eine freikirchliche Gemeinschaft in Frankfurt war, wegen sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen und Vergewaltigung.

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Prozess beginnen sollen. Er wurde ausgesetzt, weil zunächst festgestellt werden musste, ob der Mann verhandlungsfähig ist. Der Angeklagte steht unter Betreuung. Die Verteidigung wollte sich nicht äußern, ob sie gegen das Urteil vorgeht. Es ist noch nicht rechtskräftig.

Titelfoto: Kai Pfaffenbach/Reuters-Pool/dpa

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