Fall beschäftigt Frankfurter Justiz: Hat ein Vater sein Baby zu Tode geschüttelt?

Frankfurt am Main - Ein Baby stirbt durch ein Schütteltrauma - nun muss sich der Vater vor dem Frankfurter Landgericht verantworten. Nach Angaben eines Sprechers der Staatsanwaltschaft wurde zum Prozessauftakt am heutigen Freitag die Anklageschrift verlesen.

Am Freitag begann vor dem Landgericht Frankfurt ein Prozess gegen einen 52-jährigen Mann: Er soll seine vier Monate alte Tochter zu Tode geschüttelt haben. (Symbolbild)
Am Freitag begann vor dem Landgericht Frankfurt ein Prozess gegen einen 52-jährigen Mann: Er soll seine vier Monate alte Tochter zu Tode geschüttelt haben. (Symbolbild)  © Kai Pfaffenbach/Reuters-Pool/dpa

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 52-jährigen Tunesier gefährliche Körperverletzung mit Todesfolge vor. Er soll an einem frühen Morgen im Januar 2020 in Frankfurt seine vier Monate alte Tochter so heftig geschüttelt haben, bis sie nicht mehr atmete. Das Baby starb drei Tage später im Krankenhaus.

Ein Schütteltrauma ist eine durch äußere Gewalt verursachte Hirnverletzung bei Säuglingen und Kleinkindern, wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erklärt.

Beim Schütteln schleudert der Kopf des Säuglings unkontrolliert hin und her, denn der Säugling kann wegen seiner schwachen Nackenmuskulatur den Kopf nicht alleine halten.

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Durch das gewaltsame Schütteln wird das Gehirn im Schädel hin- und hergeworfen. Dabei können Blutgefäße und Nervenbahnen reißen.

Ein Schütteltrauma kann zu lebenslangen Behinderungen und sogar zum Tod führen. Die Strafkammer hat bislang sechs Verhandlungstage bis Ende November bestimmt.

Titelfoto: Kai Pfaffenbach/Reuters-Pool/dpa

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