Mann in Frankfurt vor einfahrende S-Bahn gestoßen: So lautet das Urteil

Frankfurt am Main - Er schubste einen Kontrahenten nach einem Streit vor eine einfahrende S-Bahn ins Gleisbett: Dafür ist ein 36 Jahre alter Mann am heutigen Freitag vom Landgericht Frankfurt dauerhaft in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht worden.

Das Opfer überlebte die Attacke am Bahnhof Frankfurt-Rödelheim schwer verletzt - die S-Bahn bremste noch rechtzeitig ab. (Symbolbild)
Das Opfer überlebte die Attacke am Bahnhof Frankfurt-Rödelheim schwer verletzt - die S-Bahn bremste noch rechtzeitig ab. (Symbolbild)  © Montage: Nicolas Armer/dpa, Roberto Pfeil/dpa

Das Opfer hatte den Angriff in der Mainmetropole Frankfurt schwer verletzt überlebt, der Zug konnte noch rechtzeitig bremsen.

Die Richter gingen unter anderem von gefährlicher Körperverletzung aber auch von der Schuldunfähigkeit des Täters aus. Ein psychiatrischer Gutachter hatte ihm eine schizophrene Krankheit attestiert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Der Vorfall hatte sich im Februar 2022 frühmorgens im S-Bahnhof Frankfurt-Rödelheim ereignet. Die beiden angetrunkenen Männer gerieten aus nicht genauer bekannten Gründen in Streit - der 36-Jährige hatte sich offenbar verfahren.

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Er stieß schließlich gegen den Oberkörper des Opfers, das rückwärts auf das Gleis fiel und sich mehrere Wirbelbrüche zuzog.

Der Lokführer einer wegen einer Baustelle nur langsam fahrenden S-Bahn konnte von weiteren Fahrgästen auf den Mann aufmerksam gemacht werden und brachte den Zug 30 Meter vor ihm per Notbremsung zum Stehen.

Tötungsvorsatz des Täters blieb im Prozess fraglich

Vor Gericht lieferte der Beschuldigte nur widersprüchliche Angaben. Zahlreiche Zeugen bestätigten jedoch den Tathergang.

Ursprünglich lautete der Tatvorwurf auf versuchten Totschlag - in dem Prozess habe es aber nicht abschließend geklärt werden können, ob der angetrunkene Mann die S-Bahn ebenfalls gesehen hatte, hieß es im Urteil.

Ein Tötungsvorsatz sei deshalb fraglich geblieben.

Titelfoto: Montage: Nicolas Armer/dpa, Roberto Pfeil/dpa

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