Geplante Entführung von Karl Lauterbach: Gericht verhängt Urteil gegen Reichsbürger
Frankfurt am Main - Seit über einem Jahr sitzt ein Mann aus dem hessischen Odenwald in Untersuchungshaft. Er soll in Pläne zur Entführung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (61, SPD) verwickelt gewesen sein. Nun ist das Urteil gefallen.
Der sogenannte Reichsbürger ist zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt worden. Das Oberlandesgericht Frankfurt sah es als erwiesen an, dass der Mann sich an der Vorbereitung von Hochverrat beteiligte und Mitglied in einer terroristischen Vereinigung war.
Der heute 62-Jährige hatte der "Kaiserreichsgruppe" angehört, die einen Umsturz in Deutschland plante. Dabei hatte er sich unter anderem bereit erklärt, die dazu nötigen Waffen in seiner Garage zwischenzulagern.
Ein verdeckter Ermittler bot der Gruppe zum Schein an, die Waffen zu besorgen. Bei der geplanten Übergabe im April 2022 auf einem Parkplatz in Neustadt an der Weinstraße wurden mehrere Gruppenmitglieder festgenommen.
Beim Staatsschutzsenat des OLG Koblenz läuft seit Mai 2023 der Prozess gegen fünf mutmaßliche Rädelsführer und Mitglieder der Vereinigung.
Angeklagter im Reichsbürger-Prozess zeigt im letzten Wort Reue
Die Generalstaatsanwaltschaft hatte für den 62-Jährigen eine Haftstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten gefordert, die Rechtsanwältin eine Strafe unter drei Jahren.
In seinem letzten Wort hatte der Mann erklärt, er bereue seine Tat.
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