Frau sexuell belästigt und mit Bierflasche schwer verletzt: 32-Jähriger vor Gericht

Von Lukas Fortkord

Frankfurt am Main - Unter anderem wegen des Verdachts auf versuchten Totschlag und Körperverletzung steht seit dem heutigen Dienstag ein 32-jähriger Mann vor dem Frankfurter Landgericht.

Bislang sind noch vier Fortsetzungstermine vor dem Landgericht Frankfurt geplant. (Symbolbild)
Bislang sind noch vier Fortsetzungstermine vor dem Landgericht Frankfurt geplant. (Symbolbild)  © Paul Zinken/dpa

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem vor, eine Frau während einer Zugfahrt von Gießen nach Frankfurt erst sexuell belästigt und später schwer verletzt zu haben.

So habe er mit der Frau während der Zugfahrt in der Nacht auf den 2. Juni 2024 zunächst gesprochen und dabei Alkohol getrunken. Kurz vor der Endstation Frankfurt Hauptbahnhof habe der Angeklagte dann an sein Genital gegriffen, woraufhin die Frau ihn trat und ihn mit einer Stofftasche schlug.

Er schlug ihr wiederum mit der Faust und der flachen Hand ins Gesicht. Mitreisende konnten laut Anklage die beiden trennen, die Frau bewegte sich daraufhin in Richtung Ausgang.

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Doch der 32 Jahre alte Angeklagte ergriff eine Bierflasche und folgte ihr. Er schlug ihr mehrfach mit der Flasche auf den Hinterkopf und stach mit der abgebrochenen Flasche auf Kopf und Hals ein.

Der Angeklagte nahm laut Staatsanwaltschaft tödliche Verletzungen der Frau in Kauf. Sie erlitt unter anderem eine fünf Zentimeter lange Schnittwunde unterhalb des Auges und daneben weitere Schnittwunden an Kopf, Hals, Oberschenkel und Händen.

Auch zwei Attacken mit Glasflaschen in Gießen

Der angeklagte 32-Jährige sitzt seit Juni 2024 in Untersuchungshaft. (Symbolbild)
Der angeklagte 32-Jährige sitzt seit Juni 2024 in Untersuchungshaft. (Symbolbild)  © Marc Tirl/dpa

Auch eine andere Tat wird dem 32-Jährigen zur Last gelegt: Im März 2024 soll der Mann weitere Menschen mit Glasflaschen angegriffen haben. In den frühen Morgenstunden des 3. März bat er demnach zwei Männer in der Gießener Innenstadt um Geld und Zigaretten. Diese lehnten ab - er griff zu einer leeren Glasflasche und schlug zweimal auf einen der Männer ein.

Die beiden angegriffenen Männer flüchteten und kamen laut Anklage kurz darauf mit weiteren Zeugen wieder. Der Angeklagte griff allerdings erneut einen der Männer an und verletzte ihn am Kopf. Ein Teil eines Ohrläppchens des Opfers musste nach dem Angriff entfernt werden.

"Ich habe das gemacht, das ist klar", sagte der Angeklagte nach der Anklageverlesung. Seine Verteidigerin sagte, er habe an beiden Tagen unter dem Einfluss von Alkohol, Cannabis und auch Kokain gestanden. Auch er selbst betonte mehrmals, er habe viel Alkohol und andere Drogen beim Lahnuferfest in Gießen vor der Zugfahrt konsumiert. Dort habe er mit anderen Menschen gefeiert, sei dann mit dem Zug nach Frankfurt gefahren.

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Was allerdings genau vor der Eskalation passiert und gesprochen worden sei, könne er nicht mehr erinnern - er selbst erklärte, er habe einen Filmriss gehabt. Auf einem gezeigten Video war ein Streit zwischen der Frau und dem Mann erkennbar.

Eine Erklärung zu der Tat in Gießen soll zu einem anderen Zeitpunkt folgen. Der Mann sitzt seit dem Juni 2024 in Untersuchungshaft. Derzeit sind vier Fortsetzungstermine bis Ende März geplant.

Titelfoto: Marc Tirl/dpa

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