Prozess gegen Stadtplan-Erben Alexander Falk: Das Urteil ist gefallen
Frankfurt am Main - Im Prozess um einen Angriff auf einen Wirtschaftsanwalt in Frankfurt wird an diesem Donnerstag das Urteil gegen den Hamburger Unternehmer Alexander Falk erwartet (12 Uhr).
Falk wird vor dem Landgericht Frankfurt Anstiftung zur gefährlichen Körperverletzung vorgeworfen (TAG24 berichtete). Der Wirtschaftsanwalt war im Februar 2010 angeschossen und schwer am Oberschenkel verletzt worden. Der Jurist bereitete zu der Zeit eine Millionenklage vor in einem Verfahren, bei dem es um manipulierte Umsätze beim Verkauf eines Internetunternehmens ging, das Falk gehörte.
Der inzwischen 50 Jahre alte Falk hatte den von seinem Vater geerbten, gleichnamigen Stadtplanverlag verkauft und sehr erfolgreich in Internetunternehmen investiert. Er avancierte zu einem Star der New Economy und gelangte auf die Liste der 100 reichsten Deutschen. 2008 wurde er dann wegen versuchten Betrugs in Hamburg zu vier Jahren Haft verurteilt.
Die Frankfurter Staatsanwaltschaft fordert sechs Jahre Haft. Der 50-Jährige habe ein türkisches Brüderpaar mit der Tat beauftragt. Eine Tonaufnahme nach der Tat zeige, dass er zufrieden und schadenfroh gewesen sei. Falk sitzt bereits seit 22 Monaten in Untersuchungshaft. Den Vorwurf hat er mehrmals zurückgewiesen.
Die Verteidigung fordert Freispruch. Die Anklage beruhe auf Hypothesen, Spekulationen und Vorurteilen, sagte Rechtsanwalt Björn Gercke in seinem Plädoyer.
Die Aufnahme, die Falks Schuld belegen solle, habe sich als geschnitten und damit manipuliert erwiesen. Sie sei heimlich angefertigt worden, Falk sei damit erpresst worden.
Update, 13.40 Uhr: Unternehmer Alexander Falk zu Haftstrafe verurteilt
Das Landgericht Frankfurt hat den Unternehmer Alexander Falk schuldig gesprochen.
Der 50-Jährige wurde wegen der Anstiftung zu einem Schuss auf einen Wirtschaftsanwalt zu einer Haftstrafe verurteilt.
Titelfoto: DPA/Arne Dedert