Auto erfasst Frau auf Zebrastreifen bei Kuss: Zweiter Prozess in Frankfurt nach tödlichem Unfall
Frankfurt am Main - Nach einem tödlichen Verkehrsunfall auf einem Zebrastreifen in Kriftel im Main-Taunus-Kreis muss sich seit dem heutigen Mittwoch zum zweiten Mal ein heute 33 Jahre alter Autofahrer vor dem Landgericht Frankfurt verantworten.
Im Februar 2018 war er wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden - das Urteil wurde vom Bundesgerichtshof jedoch in der Revision aufgehoben.
Im zweiten Prozess geht es um eine mögliche Verurteilung wegen vorsätzlichen Totschlags.
Die Tat hatte sich bereits im September 2015 ereignet. Der Angeklagte war auf ein Pärchen zugefahren, das sich auf dem Zebrastreifen küsste.
Während sich der Mann (38) retten konnte, geriet die 41 Jahre alte Frau zunächst auf die Motorhaube und danach unter das Auto, das sie 400 Meter weit mitschleifte.
Zu Prozessbeginn am Mittwoch wurde neben der Anklageschrift auch das Urteil des Bundesgerichtshofes verlesen, der eine erste Verurteilung des Angeklagten zu fünfeinhalb Jahren Haft wegen Körperverletzung mit Todesfolge aufgehoben hatte.
Der 33-Jährige will sich erst am Freitag zu den Vorwürfen äußern. Die Schwurgerichtskammer hat vorerst zehn Verhandlungstage bis Anfang Juni terminiert.
Aktualisierte Fassung: 15. Februar, 17 Uhr (Erstveröffentlichung: 5.25 Uhr).
Titelfoto: Montage: Nicolas Armer/dpa, Roberto Pfeil/dpa