15-Jähriger stirbt nach Schlägerei bei Fußballturnier: Was erwartet den mutmaßlichen Täter?

Frankfurt am Main - Ein 15-Jähriger aus Berlin ist nach einem Schlag gegen seinen Kopf während eines Tumults bei einem internationalen Fußball-Jugendturnier in Frankfurt im vergangenen Jahr gestorben. Nun beginnt der Prozess gegen den mutmaßlichen Angreifer.

Der tödliche Zwischenfall ereignete sich während eines Pfingst-Jugendturniers auf einem Frankfurter Sportgelände.
Der tödliche Zwischenfall ereignete sich während eines Pfingst-Jugendturniers auf einem Frankfurter Sportgelände.  © Boris Roessler/dpa

Der jugendliche mutmaßliche Täter befindet sich seit Mai 2023 in Untersuchungshaft in Deutschland. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Körperverletzung mit Todesfolge vor. Ab Donnerstag (25. Januar) muss er sich vor dem Landgericht Frankfurt verantworten. Ein Strafmaß von bis zu zehn Jahren Haft könnte laut Gesetz die Folge sein.

Das Verfahren findet aufgrund seines Alters unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Dies ist laut Gesetz immer der Fall, wenn sich das Verfahren ausschließlich gegen einen Jugendlichen richtet, da in Jugendverfahren der Erziehungsgedanke im Vordergrund steht.

Am Pfingstsonntag 2023 war es nach dem Abpfiff eines Spiels auf dem Sportplatz im Frankfurter Stadtteil Eckenheim gegen 16.10 Uhr zu einem "Tumult" zwischen Spielern einer französischen und einer Berliner Mannschaft gekommen, wie es von Seiten der Staatsanwaltschaft heißt.

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Zunächst habe der damals 16 Jahre alte Angeklagte einen Spieler der gegnerischen Mannschaft im Oberkörperbereich mit den Fäusten geschlagen. Der Jugendliche sei danach zunächst von einem Mitspieler weggezogen worden. Er habe sich allerdings wieder zu der Menschenansammlung begeben und den Jugendlichen aus Berlin gegen die Wange beziehungsweise den Hals geschlagen.

Der 15-Jährige brach zusammen und wurde reanimiert, heißt es weiter. Im Krankenhaus seien schwerste lebensgefährliche Hirnverletzungen festgestellt worden. Drei Tage nach dem Vorfall wurde der Junge für hirntot erklärt.

Trotz Schiedsrichter-Schulung: Gewalt auf dem Platz nur schwer zu verhindern

Auf dem Vereinsgelände des SV Viktoria Preußen 07 endete eine Auseinandersetzung einer französischen und einer Berliner Mannschaft im Drama.
Auf dem Vereinsgelände des SV Viktoria Preußen 07 endete eine Auseinandersetzung einer französischen und einer Berliner Mannschaft im Drama.  © Boris Roessler/dpa

Vorfälle von verbaler und körperlicher Gewalt im Amateurfußball, treten bei Jugendlichen und Kindern ebenso wie bei Erwachsenen auf, sagte Carsten Well, Vorsitzender des Verbandsjugendausschusses und Präsidiumsmitglied des Hessischen Fußball-Verbandes der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe Herausforderungen rund um Fußballspiele aller Altersklassen.

Als Reaktion auf den Tod des 15-Jährigen entwickelte der Frankfurter Schiedsrichterausschuss unter anderem gemeinsam mit dem Hessischen Fußball-Verband ein Dreistufenmodell zur Gewaltprävention im Jugendbereich.

Schiedsrichter würden dabei geschult, deeskalierend und präventiv auf auffällige Spieler schon während des Spieles einzuwirken. Bei Beleidigungen durch Zuschauern oder Eltern könnten Spiele letztlich auch abgebrochen werden.

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Aber: Ereignisse wie die Schlägerei während des Fußballturniers, die "unvermittelt auf dem Platz auftreten", seien trotz "umfangreicher Präventionsmaßnahmen sehr schwierig zu verhindern", erklärte Well.

Titelfoto: Boris Roessler/dpa

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