Zweimal in einer Nacht auf Alk-Klau: Die Nervensäge von der Tanke muss hinter Gitter!
Dresden - Diese Rückfallgeschwindigkeit war enorm! Nur drei Tage nachdem Philipp G. (22) aus der Haft kam, fuhr er wieder ein. Der Dresdner, der reichlich Alkohol trank, "organisierte" sich an der Tankstelle an der Coventrystraße rabiat neuen Stoff. Nun war Prozess beim Amtsrichter in Dresden.
Im Januar kam Philipp in einer Nacht gleich zweimal in die Tanke. "Beim ersten Mal nahm er einen kleinen Jägermeister und wollte mit Knöpfen und Steinen bezahlen", so der couragierte Mitarbeiter, der den Deal freilich ablehnte.
Prompt lief Philipp mit der Flasche davon, der Mitarbeiter hinterher. Er nahm dem Dieb die Beute trotz Gezeter und Drohung wieder ab.
Keine drei Stunden später war die Nervensäge wieder da, drückte gewaltsam die Tür auf, nahm sich ein Sternburg.
"Ich sagte ihm, er soll die Flasche nehmen und gehen. Ich wollte keinen Stress", so der Mitarbeiter, der das Pils aus seiner eigenen Tasche zahlte.
Kurz danach randalierte Philipp im Treppenhaus eines Hochhauses am Amalie-Dietrich-Platz, bis ihn die Polizei "einkassierte".
"Entschuldigung, dass ich mich so daneben benahm", erklärte der Angeklagte, der damals 1,9 Promille hatte. "Ich hatte beim Fußballspielen Schnaps verkippt, brauchte neuen. In dem Haus wollte ich einfach nur chillen."
Das Gericht verdonnerte den Randalierer zu 13 Monaten Haft. Eigentlich sollte er auch dringend zum Entzug. Doch das lehnte Philipp ab. Die letzte Therapie habe er abgebrochen, weil er dort weder rauchen noch fernsehen durfte. "Ich schaffe den Entzug alleine", sagte er. "Im Knast habe ich ja Zeit zum Nachdenken."
Titelfoto: Bildmontage: Simone Lauritz