Zwei Senioren hatten sich in der Wolle: Irrer Prozess wegen Zoff um 50 Cent Flaschenpfand!

Dresden - Seine Alterssturheit wurde erst gefährlich und dann ihm selbst fast zum Verhängnis: Am 21. April schnappte sich Rentner Steffen H. (74) zwei leere Plastikflaschen. Die gehörten jedoch Gerald Mallok (64).

Steffen H. (74) muss nun 300 Euro an die Tafel zahlen.
Steffen H. (74) muss nun 300 Euro an die Tafel zahlen.  © Peter Schulze

Der Streit um die Behältnisse eskalierte schließlich so sehr, dass Steffen H. gestern wegen räuberischen Diebstahls vor dem Dresdner Amtsgericht landete.

"Es tut mir leid, was da passiert ist", so Steffen H. "Das ist mir peinlich, seit über 70 Jahren bin ich noch nie mit dem Gesetz in Konflikt gekommen." Dass er die beiden Flaschen im Pfandwert von 50 Cent genommen hatte, gibt er zu: "Ich habe weit und breit keinen gesehen. Die kullerten auf der Straße herum."

Doch die beiden Flaschen gehörten Gerald Mallok und seinem Sohn. Die beiden mähten den Rasen, nutzten die Flaschen zum Trinken. "Ich sah ihn mit den beiden Flaschen dort langlaufen", sagt der Beklaute. "Ich habe ihm zugerufen, er soll sie an den Container stellen, aber es gab keine Reaktion."

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So rannte Mallok dem Rentner hinterher, griff nach den Flaschen: "Da hat er sich umgedreht und ausgeholt", so der Zeuge. "Ich sagte nur: 'Hast du ne Macke? Wegen zwei Flaschen?' Da hat er ein Messer gezogen und mir vor die Brust gehalten."

Wegen 50 Cent soll Steffen H. das Messer gezogen haben.
Wegen 50 Cent soll Steffen H. das Messer gezogen haben.  © Daniel Scharinger/Imago

Steffen H.: "Es kann sein, dass ich ihm einen Stoß gegeben habe"

Gerald Mallok (64) ist empört über die Unverschämtheit des Rentners.
Gerald Mallok (64) ist empört über die Unverschämtheit des Rentners.  © Peter Schulze

Das wiederum bestreitet Steffen H.: "Ich habe auf stur gemacht. Wenn ich mich schön gebückt habe, will ich die Flaschen auch behalten. Es kann sein, dass ich ihm einen Stoß gegeben habe, weil er mir zu nah kam, aber ein Messer hatte ich nicht dabei."

Mallok konnte das Messer zwar sehr genau beschreiben, bei der anschließenden Hausdurchsuchung fand es die Polizei allerdings nicht. Ebenso wie die Flaschen: "Ich war so auf Brass", sagt Steffen H. "Ich habe die dann in eine Mülltonne geworfen."

Weil er tatsächlich noch nie zuvor mit dem Gesetz in Konflikt gekommen war, stellte das Gericht das Verfahren ein.

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Auflage: 300 Euro an die Dresdner Tafel.

Titelfoto: Bildmontage: Peter Schulze//Peter Schulze//Daniel Scharinger/Imago

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